Für schönere, inklusive Spielplätze setzt sich der Stadtelternausschuss ein – und möchte von den Eltern wissen: Wie bewerten sie die vorhandenen städtischen Spielplätze? Grenzen sie an Hauptverkehrsstraßen, sind sie mit dem Bus erreichbar, gibt es naturnahe Spielbereiche? Der Fragebogen dazu wurde in den vergangenen Tagen an die Eltern in den Kitas verteilt und an die dortigen Sozialarbeiterinnen.
Der Stadtelternausschuss hat in Kooperation mit der AG Spielplätze des Jugendhilfeausschusses eine Befragung der Eltern auf den Weg gebracht, um eine breite Perspektive zu bekommen. „Wir haben sehr viele in die Jahre gekommene Spielplätze, die teilweise gar nicht genutzt werden“, erklärt Juliane Diel vom Stadtelternausschuss. Die Geräte sind mitunter sehr alt, die Plätze nicht behindertengerecht.
Geld für Spielplätze wurde gestrichen
Die städtische Jugendhilfeplanerin Monika Degen hat den Fragebogen ausgearbeitet. Die Auswertung der Bögen erfolgt zum Ende der Sommerferien, sodass die Ergebnisse bis Ende August vorliegen. „Die digitale Version wurde vom Stadtelternausschuss entworfen und wird über dessen E-Mail-Verteiler an alle Elternbeiräte in Bad Kreuznach versendet. Die Kita-Sozialarbeiterinnen in 15 städtischen Einrichtungen und bei fünf freien Trägern erhalten den Bogen in Papierform, um ihn bei den Spielplatztreffs gemeinsam mit Eltern und Kindern auszufüllen“, erklärt Degen.
Dass die Spielplätze auf den Prüfstand gehören (und auch bereits sind), ist dabei nichts Neues. Wegen der desolaten Haushaltslage sind die ursprünglich geplanten 100.000 Euro für städtische Spielplätze gestrichen worden. „Es gibt nur noch Mittel für Instandhaltung“, erklärt Juliane Rohrbacher (Grüne), Vorsitzende des Jugendhilfeausschusses. Trotzdem sei die Umfrage wichtig: Sie ist eine Analyse des Ist-Zustandes, so Rohrbacher weiter. „Tatsächlich werden ja auch einige Plätze kaum oder gar nicht bespielt.“

Am wichtigsten sind dabei die Fragen nach dem Spiel- und Erlebniswert sowie die Fragen zur Inklusion. „Der Spiel- und Erlebniswert ist im Prinzip das, was einen guten Spielplatz ausmacht. Die inklusive Gestaltung der Spielplätze soll in den nächsten Jahren priorisiert werden“, erklärt Monika Degen. Nach der Auswertung der Befragung wird in der AG Spielplätze geprüft, welche Verbesserungsmaßnahmen mit dem vorhandenen städtischen Budget – gegebenenfalls ergänzt durch Fördermittel für inklusive Maßnahmen – zukünftig umgesetzt werden können. Die Ergebnisse der Befragung werden dann im Jugendhilfeausschuss vorgestellt.
Den Eltern geht es dabei auch um einen Wasserspielplatz, der im Rahmen des Klima- und Gesundheitsparks Salinental dort angesiedelt werden soll. Der bestehende Spielplatz gegenüber des Freibads soll in einen Bolzplatz umgewandelt werden. Einen Wasserspielplatz gibt es weder in Bad Kreuznach noch in den Stadtteilen. Erst kürzlich war deshalb Carsten Schittko vom Planungsamt im Stadtelternausschuss.
Naturnaher Spielplatz bekommt Fördermittel
Die finanziellen Mittel für diesen naturnahen Spielplatz sind laut Juliane Rohrbacher nicht einmal das Problem, weil der Gesundheitspark mit Bundesmitteln in Höhe von einer Million Euro gefördert wird. „Das Problem ist eher die Personalausstattung für die Planung und Antragstellung“, sagt die Ausschussvorsitzende.
Doch auch die bestehenden Spielplätze sind wichtig, davon ist der Elternausschuss überzeugt – selbst wenn ein Großteil der Jungen und Mädchen in Ganztagsschulen ist und erst am späten Nachmittag auf den Spielplatz kann. „Das ist eine Möglichkeit für die Kinder, mal ohne feste Regeln und Strukturen zu spielen“, erklärt Juliane Diel. Auch seien die Plätze soziale Treffpunkte und deswegen herzurichten.
Der Stadtelternausschuss freut sich über eine Beantwortung des Fragebogens von Vätern und Müttern, die die Spielplätze in Bad Kreuznach und den Stadtteilen kennen. Er ist online abrufbar unter https://survey.lamapoll.de/Spielplaetze-KH