„Wir müssen die Verbandsgemeinde auf die Höhe der Zeit bringen und brauchen jetzt einen Klimamanager.“ Dies beantragte Michael Simon (SPD) im Verbandsgemeinderat.
Bereits im Herbst vergangenen Jahres hatte die Fraktion dafür plädiert, eine entsprechende Stelle in der Verwaltung der VG Bad Kreuznach einzurichten, war jedoch mit ihrem Ansinnen mehrheitlich gescheitert. „Wir wollen alle den Klimaschutz, sind aber die einzige VG im gesamten Kreis, die noch keinen Klimamanager beschäftigt. Das ist doch anachronistisch“, versuchte Simon die Mitglieder der anderen Fraktionen zu überzeugen.
Steinbach: Es tut sich einfach nichts
Doch hier traf der Sozialdemokrat auf viel Skepsis. „Wir setzen einfach nichts um, und alle Anträge verlaufen im Sand“, kritisierte Egbert Steinbach (CDU) die seiner Meinung nach träge Realisierung von Projekten in der VG. „Es tut sich einfach nichts“, bekräftigte Steinbach und wollte daher dem Antrag nicht zustimmen. Auch Jörg Zöller (FWG) machte generell Probleme bei der Abwicklung von Projekten und Maßnahmen aus und sah ebenfalls „wenig Sinn“ darin, den SPD-Antrag zu befürworten. Bürgermeister Marc Ullrich wollte die hier geäußerte Kritik an seiner Verwaltung so nicht stehen lassen.
„Wir versuchen zunächst einmal, unsere Pflichtaufgaben abzuarbeiten und unsere älteren Projekte abzuwickeln“, meinte Ullrich. Hier gäbe es einfach Prioritäten im Bereich Feuerwehr, Schulen und Kindergärten. Die Verwaltung unterstütze hierbei die Gemeinden nach Kräften, auch die Fortschreibung des Flächennutzungsplans binde einfach personelle Kräfte. „Wir machen hier nichts falsch“, betonte Ullrich.
Wenn die Verwaltung so belastet sei, sei sie bestimmt auch mit einem Klimamanager überlastet, kam hier prompt die Gegenrede aus den Reihen der Christdemokraten. „Wir unterstützen doch die Verwaltung mit einem Klimamanager“, reagierte hierauf Michael Simon. Die Verwaltung profitiere doch von einer weiteren Fachkraft, deren Stelle im Übrigen bis Ende 2027 befristet sei und zudem vom Bund großzügig gefördert werde, versuchte der Sozialdemokrat auch die finanziellen Bedenken zu zerstreuen.
Ullrich: Manager sinnvoll, aber wenig Personal
Klimaschutz sei wichtig, daher müsse die VG nachhaltig handeln und etwa Gebäude energetisch sanieren. Ein Klimamanager sei hierbei sicher sinnvoll, meinte Ullrich, wies aber erneut auf die enge Personaldecke hin. Zudem gebe es ständig neue Vorschriften, die der Verwaltung zu schaffen machten. Er sorgte sich daher, dass ein erstelltes Klimaschutzkonzept „weitere Begehrlichkeiten weckt, die wir nicht bewältigt bekommen“.
Aber genau da könne doch ein Klimamanager der Verwaltung helfen, meinte Karl Heil (SPD). „Wir brauchen ein Klimaschutzkonzept, und mit dem Personalbestand schaffen wir das nicht. Wir müssen daher über den Tellerrand hinaus schauen“, meinte Heil und war sich hier mit seinem Fraktionskollegen Michael Nickel einig. Ein Klimaschutzmanager berate die VG fachlich und helfe zudem dabei, Geld einzusparen, betonte Nickel. Matthias Pravetz (FWG) konnte sich dagegen mit einem Klimamanager nicht anfreunden und plädierte dafür, „zuerst die Pflichtaufgaben abzuarbeiten“.