In allen Ortsgemeinden vorn
Souveräner Wahlsieg Lüttgers in der VG Rüdesheim
Zeit zum Feiern nach anstrengenden zehn Wochen Wahlkampf: Markus Lüttger (CDU), alter und neuer Bürgermeister der VG, drückte Ehefrau Katharina mal ganz fest.
Christine Jäckel

Als sattelfester Amtsinhaber hatte Christdemokrat Markus Lüttger bei der Bürgermeisterwahl einen Vorteil. Trotzdem war er von seinem „XXL-Ergebnis“ überwältigt, zumal er mit Helmut Schmidt (SPD) einen durchaus respektablen Herausforderer hatte.

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Markus Lüttger hat die Wahl zum Bürgermeister der VG Rüdesheim souverän gewonnen. Der christdemokratische Kommunalpolitiker konnte 78,4 Prozent (8573 Stimmen) auf sich vereinen. Sein Herausforderer Helmut Schmidt (SPD) kam auf 21,6 Prozent (2361 Stimmen). Wie viel Anspannung und Kraft diese dritte Direktwahl Lüttger gekostet hat, war am Sonntagabend zwischen den Zeilen aus seiner Dankesrede herauszuhören.

Hohe Zustimmung für Lüttger

Ab 18 Uhr tröpfelten die Ergebnisse aus den Ortsgemeinden in der Verwaltung ein: Schon früh zeichnete sich da ein eindeutiger Trend ab. Am Ende lag Lüttger in allen 32 Ortsgemeinden vorn. Vom Soonwaldrand, etwa in Allenfeld mit 80 Prozent oder in Spall mit 88 Prozent, bis herunter zur Nahe, beispielsweise in Norheim, wo er 78,9 Prozent erreichte. Mit 55,8 Prozent lag er auch in Waldböckelheim, der Heimatgemeinde seines Mitbewerbers Helmut Schmidt, noch vorn, der hier 44,2 Prozent erhielt. In seiner Geburtsgemeinde in Bockenau erzielte Lüttger mit 84,9 Prozent einen sehr guten Schnitt, in Roxheim, wo Lüttger seit Langem mit seiner Familie wohnt, waren es 77,3 Prozent. Im Gräfenbachtal erreichte Lüttger in einigen Dörfern Spitzenwerte, unter anderem in Dalberg mit 98,2 Prozent. Von 113 gültigen Stimmen gingen 111 an Lüttger und 2 an den Sozialdemokraten Schmidt.

In mehreren Gemeinden konnte Lüttger fast 90 Prozent der Stimmen auf sich vereinen. Im Wahlkampf konnten sich die Bäckereien in der VG über seine Aktivitäten freuen. Nach der Devise „Dahin gehen, wo die Leute sind“, platzierte sich der Christdemokrat vor allem am Wochenende und an Feiertagen frühmorgens vor den Bäckereien und verteilte Flyer und Kaufmann‘s Kindercreme. Für Letzteres gab es Gerüchten zufolge bisweilen sogar „Brötchen“-Tourismus von hier nach da. Den Bäckermeistern konnte es recht sein, in ihren Cafés brummte es. Drei Urwahlen (oder Direktwahlen) zu bestreiten und das erfolgreich, damit ist Markus Lüttger ein Novum im Kreis gelungen. Es spiegelt seine sach- und zielorientierte Politik, die darauf ausgerichtet ist, Lösungen im Sinne der Bürger und der Ortsgemeinden zu suchen und umzusetzen.

Befreit vom Wahlstress

Natürlich musste er sich im Wahlkampf auch Negatives anhören. „Allen kann man es nicht recht machen, und das ist auch kein Ansatz“, so Lüttger in einem Gespräch mit unserer Zeitung vor der Wahl. Nach gewonnener Wahl konnte der frisch neu gewählte Bürgermeister im Kreis von Ehefrau Katharina, Tochter Sina, Sohn Hannes und vielen Freunden und Weggefährten befreit vom Wahlstress auch wieder witzeln. Zum Beispiel darüber, dass er seine Frau am Morgen die Blumen abholen ließ, mit der er sich am Wahlabend bei ihr bedankte. Die SPD-Fraktion erhielt den Rat, ihre fahrbare Wahlwerbetrommel doch besser einzumotten. Da sich im Ordnungsamt einige Knöllchen für den Anhänger angesammelt haben, schlug Lüttger als Kompromiss eine Spende der SPD für die Aktion Füreinander vor.

Die Ergebnisse in den Ortsgemeinden

Allenfeld: Markus Lüttger (CDU) 80 Prozent/Helmut Schmidt (SPD) 20 Prozent; Argenschwang: Lüttger 63,7/Schmidt 36,3 ; Bockenau: Lüttger 84,9/Schmidt 15,1; Boos: Lüttger 67,6/Schmidt 32,4; Braunweiler: Lüttger 84,4/ Schmidt 15,6; Burgsponheim: Lüttger 86,4/Schmidt 13,6; Dalberg: Lüttger 98,2/Schmidt 1,8; Duchroth: Lüttger 54,3/Schmidt 45,7 Prozent; Gebroth: Lüttger 73,8/Schmidt 26,2; Gutenberg: Lüttger 79,7/Schmidt 20,3; Hargesheim: Lüttger 78,1/Schmidt 21,9; Hergenfeld: Lüttger 88,5/Schmidt 11,5; Hüffelsheim: Lüttger 81,2/Schmidt 18,8; Mandel: Lüttger 83,6/Schmidt 16,4; Münchwald: Lüttger 66,4/Schmidt 33,6; Niederhausen: Lüttger 72,2/Schmidt 27,8; Norheim: Lüttger 78,9/Schmidt 21,1; Oberhausen/Nahe: Lüttger 80,9/Schmidt 19,1; Oberstreit: Lüttger 73,1/Schmidt 26,9; Roxheim: Lüttger 77,3/Schmidt 22,7; Rüdesheim: Lüttger 82,1/Schmidt 17,9; Sankt Katharinen: Lüttger 82,1/Schmidt 17,9; Schloßböckelheim: Lüttger 73,3/Schmidt 26,7; Sommerloch: Lüttger 82/Schmidt 18; Spabrücken: Lüttger 87,2/Schmidt 12,8; Spall: Lüttger 88/Schmidt 12; Sponheim: Lüttger 87,5/Schmidt 12,5; Traisen: Lüttger 87,6/Schmidt 12,4; Waldböckelheim: Lüttger 55,8/Schmidt 44,2; Wallhausen: Lüttger 89,2/Schmidt 10,8; Weinsheim: Lüttger 77,9/Schmidt 22,1; Winterbach: Lüttger 76,6/Schmidt 23,4. chj

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