Pfaffen-Schwabenheim
Sonnenhof darf ans Netz, aber Stadtwerke pausieren

Pfaffen-Schwabenheim - In der Debatte um den Anschluss der 141 Kilowatt starken Fotovoltaikanlage des Sonnenhofes in Pfaffen-Schwabenheim ans Stromnetz gehen die Meinungen von Betreiber Norbert Theis und der Gemeindespitze auseinander. Beide Parteien sehen sich im Recht.

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Pfaffen-Schwabenheim – In der Debatte um den Anschluss der 141 Kilowatt starken Fotovoltaikanlage des Sonnenhofes in Pfaffen-Schwabenheim ans Stromnetz gehen die Meinungen von Betreiber Norbert Theis und der Gemeindespitze auseinander. Beide Parteien sehen sich im Recht.

Die Gemeinde schreibt unter anderem: Sie lasse sich den schwarzen Peter nicht zuschieben. Das Projekt sei zwar länger angedacht, die Konkretisierung aber erst Ende des Jahres erfolgt. Die Eintragung von Wegenutzungsrechten und Grunddienstbarkeiten sei erst möglich, wenn klar ist, wer die Anlage betreibt. Weil erst kürzlich bekannt gewesen sei, dass Theis die Anlage selbst betreibt, habe die Gemeinde nicht ausreichend Zeit gehabt, die Beschlüsse und Detailabstimmungen in den Gremien herbeizuführen.

Insbesondere der Vorwurf, dass es durch Einstellung der Maßnahme zur Anschlussverzögerung komme, die kosten bis zu 100 000 Euro bedeuten könnten, stößt bei der Ortsspitze auf Verwunderung.
Die Stadtwerke Mainz hätten klargemacht, dass der Anschluss 2011 nicht realisiert werde. So sei kein dringender Handlungsbedarf gegeben, der ein vorschnelles Aufbrechen des Wirtschaftswegs gerechtfertigt hätte.
Ortsbürgermeister Haas: „Vor diesem Hintergrund war es geboten, die Maßnahme ordnungsgemäß zu beantragen und erst nach Eintragung der Grunddienstbarkeit und der Aufbruchgenehmigung die Arbeiten anzugehen …“ und weiter: „Die Ortsgemeinde lässt sich keinen Schadensanspruch von 100 000 Euro ans Bein binden. Das ist gelinde gesagt unverschämt.“
Die Anträge seien seitens des Betreibers nun bei der VG Kreuznach gestellt und wegen des aufgebrochenen Feldwegs genehmigt worden. Es sei niemand gedient, die Maßnahme länger als nötig in die Länge zu ziehen. Niemand habe etwas gegen die PV-Anlage einzuwenden, aber die Art und Weise der Umsetzung könne nicht geduldet werden.
Wären alle Anträge rechtzeitig und ordnungsgemäß auf den Weg gebracht worden, wären die Probleme kurz vor Weihnachten nicht entstanden. Haas „Die Grunddienstbarkeit sowie der entsprechende Wegenutzungsvertrag für das Leitungsrecht werden zunächst sauber ausgearbeitet, dem Gemeinderat zur Entscheidung vorgelegt und so dann bei entsprechender Beschlusslage vollzogen.
Dr. Ing. Claudia Kaul, Fachfrau in Sachen erneuerbare Energie und Vorstandmitglied des Reitvereins auf dem Sonnenhof, schreibt zum Kabelanschluss-Problem unter anderem: „Nachdem am 27. Dezember abends die Genehmigung erteilt und der Baustopp aufgehoben wurde, konnten die Arbeiten am 28. Dezember wieder aufgenommen werden. Anders als im Zeitungsartikel dargestellt („Baggergenehmigung erteilt ...“; 28. Dezember) gehen die Arbeiten weiter, auch wenn Norbert Theis seinen wohlverdienten fünftägigen Jahresurlaub angetreten hat.

Die Baggerarbeiten zur Anschlussstelle der Mainzer Stadtwerke konnten noch vorm Baustopp durchgeführt werden. Es fehlten Freilegungsarbeiten an der Anschlussstelle, die seit Frühjahr 2011 dort bestehe. Somit sei klar, wer die Leitung betreibt, stellt Dr. Kaul klar. Erst nach Anschluss der Leitung gehe das Kabel in den Besitz des Sonnenhofs über. Das Kabelende konnte nicht freigelegt werden, weil unklar war, wie lange der Baustopp dauert.
Die Arbeiten würden nun nachgeholt. Wann sei aber noch unklar. Zumindest hätten aber Norbert Theis und sein Team alles getan, um den Anschluss möglich zu machen. Wenn es durch die Verzögerung finanzielle Einbußen gebe, wolle man die Regressansprüche aufrechterhalten, schreibt Kaul.

Norbert Theis sagte uns telefonisch, dass er bis zum Beginn der Baggerarbeiten von einer Zustimmung der Ortsspitze habe ausgehen können. Das Kabel liege doch längst, und es sei nur um den Anschluss gegangen.

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