Für die langwierige Sanierung der Landesstraße 232 gibt es einen ersten groben Zeitplan. Die Sanierung der Hauptachse durch Bad Sobernheim von der Westtangente vorbei am Bahnhof und bis zum Ortsausgang Richtung Staudernheim soll mehrere Jahre dauern und wird unter Federführung des Landesbetriebs Mobilität (LBM) umgesetzt.

Stadtbürgermeister Roland Ruegenberg (WG Ruegenberg) hatte jüngst ein Gespräch mit dem LBM und informierte nun im Stadtrat über die aktualisierte Zeitplanung. Los geht es demnach mit der Sanierung der Westtangente, und zwar voraussichtlich ab 2026 für etwa ein Jahr. Ursprünglich sollten dort schon 2025 die Baumaschinen rollen, doch die Planungen, die Baugrunduntersuchungen und die Vermessungen waren langwieriger als gedacht. Während der Straßensanierung sollen entlang der L232 auch die Wasserleitungen komplett ausgetauscht und die Kanalisation durch die VG-Werke saniert werden.
Bahnhofstraße ist letzter Bauabschnitt
Im nächsten Schritt folgt ab 2027 die Monzinger Straße, deren Sanierung ebenfalls rund ein Jahr dauern soll. Danach ist zunächst die Staudernheimer Straße dran, und zwar 2028 und 2029. Auch hierfür wird rund ein Jahr Bauzeit kalkuliert. In allen Bauabschnitten geht es nicht nur um die Sanierung der Straße selbst, sondern auch um die Bürgersteige, die Wasserleitungen, die Kanalisation samt Hausanschlüssen und teilweise auch Parkplätze, sodass die Stadt und die VG-Werke bei allen Bauabschnitten mit im Boot sind.
„Am Bahnhof spielt die städtebauliche Planung eine Rolle, daher hat das LBM diesen Bereich an den Schluss gestellt.“
Stadtbürgermeister Roland Ruegenberg
Ab 2030 sind dann als letztes Teilstück Poststraße und Bahnhofstraße vorgesehen, und bei der Gelegenheit soll auch der Bahnhofsvorplatz aufgehübscht werden. „Dort spielt die städtebauliche Planung eine Rolle, daher hat das LBM diesen Bereich an den Schluss gestellt“, erläuterte Ruegenberg.
Finanzierung ist noch offene Frage
Eine der vielen noch offenen Fragen ist, wie der Umbau des Bahnhofsplatzes finanziert werden soll. „Das Programm Aktive Stadt läuft aus, bis 2026 muss da alles abgerechnet sein, danach können wir damit nichts mehr tun“, informierte der Stadtbürgermeister.
„Für das Bahnhofsplatz-Projekt ist die aktive Stadt ohnehin nicht das richtige Programm“, entgegnete Michael Greiner (SPD), dafür gebe es Mittel aus den unterschiedlichen Verkehrsförderprogrammen. Es gehe immerhin um ein Projekt in der Größenordnung von drei bis fünf Millionen Euro und entsprechende Eigenmittel aus dem Stadthaushalt.
„Das noch länger auf der Zeitschiene wegzudiskutieren, halte ich für fahrlässig.“
SPD-Fraktionschef Christian Keiper
Die Sozialdemokraten mahnten unisono, das Thema müsse auf „jetzt aufs Gleis gebracht werden“, denn das Jahr 2030 sei nicht mehr weit. Greiner und Sascha Müller (Grüne) erinnerten daran, dass es bereits Pläne und Skizzen aus den Jahren 2015/2016 für die Umgestaltung gebe, die damals auch mit dem LBM abgestimmt waren.

Da die Stadt den Platz nicht losgelöst von der Landesstraßensanierung des LBM umbauen könne, sei es wichtig, sich frühzeitig darum zu kümmern. SPD-Fraktionssprecher Christian Keiper ergänzte: „Das alles braucht Vorlauf, damit müssen wir uns jetzt befassen und nicht später.“ Ruegenberg betonte: „Wir sind uns einig, dass das Dringlichkeit hat.“
Keiper erinnerte daran, dass dies auch für andere anstehende Baustellen der Stadt gelte. Sobald die Königsberger Straße und der Bereich um die Synagoge und Gymnasialstraße fertig seien, sollten die nächsten Themen in Angriff genommen werden. „Das noch länger auf der Zeitschiene wegzudiskutieren, halte ich für fahrlässig.“
„Es ist gut, dass zuerst die Staudernheimer Straße drankommt, das verschafft allen beim Bahnhofsvorplatz Luft.“
VG-Bürgermeister Uwe Engelmann
Verbandsgemeindebürgermeister Uwe Engelmann (SPD) betonte mit Blick auf die L232-Sanierung: „Es ist gut, dass zuerst die Staudernheimer Straße drankommt, das verschafft allen beim Bahnhofsvorplatz Luft.“ Denn die Abstimmung sämtlicher Beteiligter – LBM, Stadt, VG und VG-Werke – werde erfahrungsgemäß langwierig und das Jahr 2030 sei schneller da als gedacht.
Straßen nach Sanierung „aus einem Guss“
Engelmann mahnte an, dass die Stadt zudem bald entscheiden müsse, wie das Gesicht der Monzinger Straße nach der Sanierung aussehen soll. Dieselben Kriterien müssten dann auch für die Stauderheimer Straße gelten, „damit alles aus einem Guss ist.“ Greiner erinnerte daran, dass auch jeder Kanalhausansschluss mitzuplanen sei und gegebenenfalls ein Wärmenetz.
Auch Stadtchef Ruegenberg sieht es so, dass die Entscheidungen zu den Bürgersteigen und Parkplätzen in Monzinger und Staudernheimer Straße zeitnah anstehen. Das sei Thema der zuständigen Gremien.
