Als der Kardinaldiakon Dominique Mamberti am Donnerstag um kurz nach 19 Uhr den Namen des US-Amerikaners Robert Francis Prevost verkündete, der künftig als Leo XIV. die Geschicke der katholischen Kirche leiten wird, kannten diesen im Kreis Bad Kreuznach die wenigsten. Die Christen sind indes optimistisch, dass der neue Papst den Kurs von Franziskus weiterführen wird. Grund hierfür ist seine Namenswahl – begründete doch Leo XIII. Ende des 19. Jahrhunderts durch seine Enzyklika Rerum Novarum die Soziallehre in der katholischen Kirche.
„Ich hatte ihn nicht auf meiner Liste“, berichtet Dekan Michael Kneib, Leiter des Pastoralen Raums Bad Kreuznach. Kneib gibt zu, er sei bewegt gewesen, als der neue Pontifex mit dem Friedensgruß auf die Loggia des Petersdomes trat. Die Kardinäle hätten gut gewählt, da der neue Papst schon vielfältige Aufgaben in der Kirche übernommen hat.
„Ich bin glücklich und überzeugt, dass der Heilige Geist bei der Wahl seine Finger im Spiel hatte.“
Pfarrer Carsten Peil, Leiter der Pfarrei Sponheimer Land
„Ich wünsche dem neuen Papst Gottes Segen in seinem Wirken und bin gespannt, wie er in seinem neuen Amt wirken und gestalten wird“, sagt Astrid Peekhaus, Superintendentin des evangelischen Kirchenkreises An Nahe und Glan. Sie hofft auf einen vielfältigen Austausch in der Ökumene und ein gutes Zusammenwirken der Konfessionen „in dieser zerrissenen Welt für Frieden und Gerechtigkeit und die Erhaltung von Gottes guter Schöpfung“.
„Ich hatte diesen Kardinal nicht auf der Liste“, sagt auch Pfarrer Carsten Peil, Leiter der Pfarrei Sponheimer Land. Als er hörte, dass der neue Papst den Namen Leo XIV. gewählt hat, sei für ihn klar gewesen, dass dies schon Programm sei. Der neue Pontifex verkörpere Frieden, Mission und das Miteinander des Kirchenvolkes. „Ich bin glücklich und überzeugt, dass der Heilige Geist bei der Wahl seine Finger im Spiel hatte“, erklärt der Seelsorger.
Norbert Theis aus Pfaffen-Schwabenheim zeigte sich ebenfalls überrascht von dem neuen Hirten auf dem Stuhl Petri. „Ich hoffe, dass er ein echter Seelsorger ist und die Arbeit, die Franziskus begonnen hat, weiterführt.“ Aus Theis’ Sicht ist wichtig, dass es dem Papst gelingt, die Kirche für die Menschen zu öffnen.
„Ich war überrascht, auch über einen mit 69 Jahren quasi recht jungen Papst.“
Pfarrer Thomas Weber aus der Pfarrei Rupertsberg
„Ich war überrascht, auch über einen mit 69 Jahren quasi recht jungen Papst“, meinte Pfarrer Thomas Weber aus der Pfarrei Rupertsberg. Die Wahl habe eine Wirkung in die Welt hinein, glaubt der Seelsorger, der unter anderem für Stromberg und Daxweiler zuständig ist. Der neue Papst werde die Kirche voranbringen. Weber hat besonders angesprochen, dass der Papst den Menschen zunächst den Frieden gewünscht hat.
„Ich gratuliere den katholischen Brüdern und Schwestern zu diesem überraschenden Papst“, freut sich Pfarrerin Ulrike Scholtheis-Wenzel, evangelische Pfarrerin in Bad Sobernheim für die Katholiken. Beeindruckt hat Scholtheis-Wenzel, die auch stellvertretende Superintendentin des Kirchenkreises ist, dass ein Papst gewählt wurde, der 80 Jahre nach Kriegsende als erstes Wort das Wort Frieden in den Mund genommen hat. Sie hofft, dass dieser Papst seine Stimme gegen all die Autokraten dieser Welt erhebt.
„Mein erster Gedanke war: junger Papst mit altem Namen.“
Tine Harmuth, Pfarrgemeinderatsvorsitzende der Pfarrei Heilig Kreuz, Bad Kreuznach
„Mein erster Gedanke war: junger Papst mit altem Namen“, sagt Tine Harmuth, Pfarrgemeinderatsvorsitzende der Pfarrei Heilig Kreuz, Bad Kreuznach. Sie war überrascht, aber durch sein Lächeln habe der neue Papst sofort ihr Herz erobert. Gut fand sie, dass Papst Leo die Gläubigen mit dem Friedensgruß begrüßt hatte. „Möglicherweise kann der US-amerikanische Papst ja auch Donald Trump wieder etwas erden“, hofft sie.