Mark Merritt ist zuvor erstaunlich locker. „Um meinen Song und um mich geht es doch gar nicht“, sagt er. Wichtiger sei ihm, dass seine jungen Leute, die größtenteils der Stama-Bigband Bad Kreuznachs angehören und ihn musikalisch heute begleiten, Bühnenerfahrung sammeln. Was gar nicht so einfach sein wird, denn der Radiosender gibt vor: Mark Merritt nur in kleiner Besetzung von maximal zehn Mann. Merritt: „Ich wollte in Big-Band-Stärke auf die Bühne.“ Nun hat der erfahrene Musiker eine geschrumpfte Formation zusammengestellt, sodass der typische Big-Band-Sound doch noch ein wenig erlebbar wird.
Auch wenn er sagt, sein Abschneiden sei zweitrangig, könnte er mit seinem Weihnachtssong „Let's celebrate“ den Nerv treffen. Das Lied in englischer Sprache setzt sich sowohl mit der Weihnachtsbotschaft als auch mit dem Kommerz auseinander. Als Amerikaner, der bei der US-Army in Bad Kreuznach und Frankfurt diente, hat Merritt den passenden deutsch-amerikanischen Slang. Eine tolle Stimme, bei der man meinen könnte: Da singt der Weihnachtsmann persönlich. Das Thema seines Liedes, aber auch die Komposition hebt sich von seinen Mitbewerbern ab. Einen, Denis Wittberg aus Mainz-Kostheim, der mit seinem Ensemble und dem Stück „Wär ich doch an Weihnachten auf Kuba“ gewinnen möchte, kennt er. „Der ist ja fast schon Profi“, sagt er. Unbekannt ist ihm dagegen die Eitorfer Band „Saitomortale“. Dennoch, für Lampenfieber scheint die Konkurrenz nicht groß genug. „Nach so vielen Jahren auf der Bühne als Solist, im Duo oder im Trio bin ich ein alter Hase, vor allem: Es geht nicht um mich“, betont Mark Merritt.
Sein Musikerleben begann in einer Kirche. Schon in der siebten Klasse konnte er mehrere Instrumente spielen, in der achten Klasse wusste er: Ich will Musiker werden. Das setzte er dann auch in die Tat um und wurde Berufsmusiker bei den amerikanischen Streitkräften. Die Bühne selbst reizt den 54-Jährigen heute längst nicht mehr so wie in der Vergangenheit.
Vielmehr hat sich der „Musiker mit Herz“, wie ihn seine Freunde nennen, der Ausbildung junger Musiker verschrieben. Neben der Stama-Big-Band leitet er die Lemberg-Musikanten Feilbingert. Und er unterrichtet an der Musikschule in Kirn und am Emanuel-Felke-Gymnasium in Bad Sobernheim.
Was, wenn er am heutigen Abend nicht gewinnt? „Dann geht für mich die Welt nicht unter und schließlich habe ich Chris de Burgh getroffen.“ Letztlich freuen er und seine Frau sich auf das, was wirklich wichtig ist, nämlich das Weihnachtsfest. Das Paar geht zum Gottesdienst in die amerikanische Gemeinde in Wiesbaden, denn dort singt seine Frau im Kirchenchor. Hier gibt Mark Merritt nicht den Ton an, sondern kann einfach die festliche Atmosphäre im Gotteshaus genießen.