Die sieben neuen Netzersatzanlagen sind wie eine Versicherung: Man hofft, dass man sie nie brauchen wird. So beschreibt Brand- und Katastrophenschutzinspekteur Werner Hofmann in der jüngsten Sitzung des Bad Kreuznacher Kreistages die Anschaffung von sieben mobilen Stromerzeugern für insgesamt 170.000 Euro. In Zeiten, wo mancherorts die Angst vor Stromausfällen umgeht, will sich der Kreis besser für den Notfall rüsten.
Die mobilen Notstromaggregate sollen zusätzlich zu den bereits vorhandenen Geräten die Stromversorgung der kritischen Infrastruktur sicherstellen können. Die Anhänger würden falls erforderlich der Stadt und den Verbandsgemeinden zur Verfügung gestellt. Falls erforderlich heißt konkret: Alarmstufe 4 und 5.
Leitstelle, Rettungswache, Tankstelle
Die mit Diesel betriebenen Notstromaggregate können dann bei Bedarf die Integrierte Leitstelle Bad Kreuznach und die Rettungswachen im Landkreis mit Strom versorgen. Zusätzlich dient eine Netzersatzanlage der Einspeisung im Katastrophenschutzzentrum Ost in Rüdesheim. Damit im Notfall auch behördliche Fahrzeuge wie etwa Rettungs- und Polizeiwagen weiterhin tanken können, sei man aktuell mit den Tankstellenbetreibern im Gespräch, sagte Hofmann. „Teilweise werden Einspeisemöglichkeiten geschaffen.“
Die Leistung der Netzersatzanlagen soll mehr als 40.000 Voltampere betragen, wie Hofmann auf Nachfrage von Rainer Dhonau (Linke) erläutert. Die neuen Notstromversorger sind allerdings nicht nur für einen etwaigen Blackout gedacht, sondern auch falls in einer Institution, etwa in einem Dorfgemeinschaftshaus, kurzzeitig der Strom ausfällt.
Wartezeit bis zu sechs Monate
FDP-Fraktionschef Thomas Bursian stellte infrage, ob der Zeitpunkt des Einkaufs wegen der aktuell hohen Nachfrage geschickt sei. „Der Preis ist okay“, versicherte Katastrophenschutzinspekteur Hofmann. Allerdings: Bis die Netzersatzanlagen wirklich im Kreis ankommen, werden seinen Worten zufolge noch bis zu sechs Monate vergehen. Der Kreistag folgte dem Beschlussvorschlag einstimmig.