Die Polizeiinspektion Bad Kreuznach wird daher über den Sommer Kontrollmaßnahmen im Innenstadtbereich intensivieren. Einen ersten Einblick gab am Donnerstag der Leiter der Polizei Bad Kreuznach, Christian Kirchner.
Dabei zählte er gleich mehrere Schwerpunkte auf. So werden die gemeinsam von Radfahrern und Fußgängern genutzten Verkehrsbereiche überwacht, und auch auf die Sicherheit an Fußgängerüberwegen, Stoppschilder und Grünpfeilen werfen die Beamten ein Auge. Zudem wird die Polizei schauen, ob Kfz-Führer verbotswidrig ihr Handy nutzen oder inwieweit Verstöße beim Autotuning vorliegen. Auch wenn die Beamten bei ihren Kontrollen keineswegs nur mit dem erhobenen Zeigefinger vorgehen möchten, sondern auch aufklären wollen, die Ergebnisse der ersten beiden Kontrolltage sind erschreckend. So wurden insgesamt 99 Fahrzeuge kontrolliert. Hierbei wurden in Bezug auf die Personensicherung 26 Gurtverstöße festgestellt.
Elf Fahrzeugführer nutzten verbotswidrig ein Mobiltelefon während der Fahrt. Weiterhin wurden fünf Rotlichtverstöße, geahndet und jeweils zwei Fahrzeugführer verhielten sich an einem Grünpfeilschild beziehungsweise einem Stoppschild nicht regelkonform und überfuhren diese, ohne vorher anzuhalten. Acht Radfahrer missachteten das Radfahrverbot in der Fußgängerzone. Entsprechende Ordnungswidrigkeitsverfahren wurden eingeleitet. Gegen einen Fahrer eines E-Scooters wurde eine Strafanzeige wegen eines Verstoßes gegen das Pflichtversicherungsgesetz aufgenommen, da am E-Scooter kein gültiges Versicherungskennzeichen angebracht war.
Kirchner erinnerte am Donnerstag während der Vorstellung der Aktion an den Paragraf 1 der Straßenverkehrsordnung: „Die Teilnahme am Straßenverkehr erfordert ständige Vorsicht und gegenseitige Rücksicht.“ Insbesondere in den Städten wird deutlich, warum dieser Paragraf so wichtig ist. „In den Städten bewegt sich ein großer Anteil schwächerer Verkehrsteilnehmer“, sagte der Leiter der Polizeiinspektion Bad Kreuznach. Die Beamten haben auch in Bad Kreuznach festgestellt, dass die Verkehrswende vorankommt. Der Anteil an Radfahrern oder E-Scootern hat laut ihren Informationen deutlich zugenommen. Wobei es nicht nur Kraftfahrer sind, die sich im Straßenverkehr falsch verhalten. So haben sich viele Menschen, oft ältere Senioren, E-Bikes zugelegt und sind damit flott unterwegs. Darum haben die Beamten auch Menschen der Altersgruppen Ü 65 im Blick. „Wobei wir uns nicht auf eine bestimmte Altersgeneration konzentrieren“, sagte Kirchner. Sprich: Nächtliche Raser stehen genauso im Fokus wie Fahrradfahrer.
„Es geht uns nicht darum, zu sanktionieren, sondern zu sensibilisieren“, sagt Kirchner. Die Maßnahme der Polizeiinspektion Bad Kreuznach findet auch Hermann Holste, Vorsitzende der Rad AG Bad Kreuznach, sinnvoll. Es läge noch vieles im Argen in Bad Kreuznach, erklärte er. Holste mahnte ebenfalls gegenseitige Rücksichtnahme an. Wobei er nicht verschwieg, dass dies auch für Radler gelten muss. „Viele Radfahrer fahren durch die Fußgängerzone oder über Bürgersteige, was einfach nicht geht“, sagte Holste.