Zwei ehemalige Mitarbeiter in Verdacht
Sechsstelliger Schaden für Firma aus Bad Kreuznach durch Tankbetrug: Ehemalige Mitarbeiter in Verdacht

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Zwei 26 und 29 Jahre alte Berufssoldaten müssen sich vor dem Amtsgericht Bad Kreuznach verantworten. Sie sollen sich Diesel und Superbenzin unter unberechtigter Verwendung von Tankkarten der Firma an einer Tankstelle angeeignet haben.

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Weil sie ihre Vertrauensstellung in einem Bad Kreuznacher Abschleppunternehmen missbraucht haben sollen, um im großen Stil kostenlos zu tanken, müssen sich seit dem 27. August zwei 26 und 29 Jahre alte Berufssoldaten vor dem Amtsgericht verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft den Brüdern vor, sich Diesel und Superbenzin für 182.520 Euro unter unberechtigter Verwendung von Tankkarten der Firma an einer Tankstelle in Bosenheim angeeignet zu haben.

Die Angeklagten bestreiten den Vorwurf. Der ältere Bruder muss sich zudem für weitere Fälle verantworten, in denen er Tankkarten seines Dienstherrn unberechtigt eingesetzt haben soll. Die hohen Rechnungen an der Tankstelle in Bosenheim waren zunächst dem Tankstellenbetreiber aufgefallen. Die Firma stellte danach eigene Recherchen an. Dabei fiel auf, dass bei vielen Tankvorgängen das Volumen des Fahrzeugtanks mehrfach überschritten wurde.

Mehrfach in kurzen Abständen hintereinander betankt

Dazu passt die Beobachtung eines Zeugen, der gesehen hatte, dass manchmal in einen Behälter getankt wurde, der auf einer Pritsche des Fahrzeugs stand. Außerdem wurde ein bestimmtes Fahrzeug an manchen Tagen gleich mehrfach in kurzen Abständen hintereinander betankt. Und mitunter fuhr das Dieselfahrzeug an der Zapfsäule vor, getankt wurde aber Superbenzin – in mitgebrachte Behälter. Anhand der Videoüberwachung im Abschleppunternehmen konnten die Ermittler nachvollziehen, an welchen Tagen die Angeklagten dort erschienen, um ein Fahrzeug abzuholen.

Beide Männer haben in der Firma gelernt und arbeiteten gelegentlich noch für das Unternehmen. Wie anderen Mitarbeitern auch war es ihnen an Wochenenden gestattet, sich Fahrzeuge für private Arbeiten auszuleihen. Die Tankserie ging am 20. März 2022 spektakulär zu Ende, als der ältere Bruder mit einem Sprinter der Firma unterwegs war und am Bauhaus-Kreisel plötzlich Öl verlor. Laut Zeugen und den Videoaufzeichnungen der Firma lief die Flüssigkeit in einem Schwall aus dem Fahrzeug. Infolge der Ölspur kam eine Autofahrerin, die mit ihrem Kind im Fond auf der Bundesstraße unterwegs war, ins Schleudern und prallte mit einem Rad an ein Hochbord im Kreisverkehr.

Ölspur bis nach Planig

Die Ölspur zog sich bis nach Planig und verunreinigte einen Wirtschaftsweg, auf den der Angeklagte abgebogen war. An der Firmeneinfahrt musste Erde abgebaggert werden, die mit Öl verschmutzt war. Die Angeklagten hatten dazu erklärt, dass sie Heizöl aus dem Privathaus des jüngeren Bruders entsorgen wollten. Dabei sei der Behälter auf der Fahrt umgekippt. Den Schaden für die Beseitigung der Ölspur in Höhe von 40.000 Euro hat die Familie der Soldaten beglichen. Bisher wurden mehrere Rechtsgespräche geführt, die jeweils ohne Ergebnis blieben.

Das Verfahren wird am Freitag, 15. November fortgesetzt.

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