Planer für Badsanierung gefunden - Arbeiten an Kanälen und Kläranlage
Schwimmbad, Kanäle, Kläranlage: Rat der VG Nahe-Glan stimmt großen Investitionen zu
Wenn alles läuft wie beschlossen, wird das Bad Sobernheimer Rosenbergbad ab Herbst 2023 eine neue Schwimmbadtechnik mit Solarthermie bekommen. Foto: Stefan Munzlinger
Stefan Munzlinger

Lange wurde diskutiert und um eine gute Lösung gerungen, dann liefen mehrere Vergabeverfahren ins Leere – doch nun rückt die Sanierung der veralteten Technik des Rosenbergbads in Bad Sobernheim zumindest einen Schritt näher.

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Der Verbandsgemeinderat Nahe-Glan hat in seiner jüngsten Sitzung einstimmig das Ingenieurbüro DTF aus Velbert mit den Planungsleistungen für die Sanierung beauftragt. Rund 110.000 Euro wird das Fachplanungsbüro an Honorar dafür erhalten. Erst im fünften Anlauf sei es nun geglückt, Angebote für die Planungsleistung zu bekommen, berichtete Verbandsgemeindebürgermeister Uwe Engelmann (SPD) in der Ratssitzung.

Zwischen Mai und September hatte das Ausschreibungsbüro Ax Projects vier Vergabeverfahren zur Ausschreibung der Planungsleistung gestartet und dabei mehrere Fachplanungsbüros einbezogen. Doch keines der Planungsbüros gab letztlich ein Angebot ab.

Zwei Büros gaben Angebote ab

Nach weiterer intensiver Recherche konnten laut Engelmann nun zwei weitere Fachplanungsbüros ermittelt werden, die nach Ortsterminen tatsächlich bereit waren, Honorarangebote abzugeben. Den Zuschlag des VG-Rats erhielt nun das Velberter Ingenieurbüro als „gesamtwirtschaftlichster Bieter“.

Läuft nun weiterhin alles rund, soll die Sanierung nach Ende der Sommersaison 2023 starten und das Bad im Mai 2024 dann mit neuer Badewassertechnik und Solarthermie in die Freibadsaison starten. Im aktuellen Haushalt stehen bislang 500.000 Euro für die Freibadsanierung zur Verfügung.

Der VG-Rat hatte – wie mehrfach berichtet – seit 2017 über mehrere Sanierungsvarianten diskutiert, bis hin zu einer 5,5 Millionen Euro teuren Komplettsanierung aller vier Becken in Edelstahl. Letztlich hatte sich die Ratsmehrheit allerdings im März für die Variante entschieden, lediglich die veraltete Schwimmbadtechnik zu sanieren und durch Solarthermie zu ergänzen. Rund 640.000 Euro waren für diese Variante veranschlagt worden.

Wesentlich teurer wird mit rund 1,45 Millionen Euro die Erneuerung des Kanals in der Königsberger Straße von Bad Sobernheim sowie der Steig- und Fallleitung des Hochbehälters 3 in Bad Sobernheim. Weil sich 2018 und 2019 in dem betroffenen Wohnbereich mehrere Rohrbrüche ereignet hatten, und um die Versorgungssicherheit der Bürger zu gewährleisten, wollen die VG-Werke die Kanal- und Wasserleitung komplett sanieren. Der jetzt an die Idar-Obersteiner Firma Köhler-Bau vergebene Auftrag gilt bereits für den zweiten Bauabschnitt. Im ersten Bauabschnitt wurden im Kreuzungsbereich Ringstraße, Herrenstraße und Königsberger Straße 200 Meter Kanal- und Wasserleitung ausgetauscht.

Kanäle werden saniert

Im zweiten Bauabschnitt, der nun ansteht, werden 250 Meter Kanal und 520 Meter Wasserleitung erneuert, und zwar vom Ende der Königsberger Straße bis zum Hochbehälter am Golfplatz. Im dritten Abschnitt von der Seniorenresidenz bis zum Ende der Königsberger Straße werden 730 Meter Kanal- und Wasserleitung erneuert.

Außerdem vergab der Rat den Auftrag für die Kanalsanierung in den Orten Lauschied, Bärweiler und Langenthal für insgesamt knapp 983.000 Euro an die Simmerner Firma Katec Kanaltechnik. Durch die Kanalsanierung in den drei Orten soll die Kläranlage Booser Au entlastet werden, in der derzeit ein erheblicher Teil der Fremdwassermengen lande und die hydraulische Belastung entsprechend groß sei, so die Begründung. Außerdem soll vermieden werden, dass Schmutzwasser über Schäden an den alten Kanälen ins Erdreich und ins Grundwasser gelangen kann.

Und schließlich winkte der Rat auch den Auftrag für die geplante Erneuerung der Faulschlammentwässerung der Kläranlage Booser Au durch. Den Zuschlag erhielt das Unternehmen Hiller aus Vilsbiburg, das sich mit rund 530.000 Euro als wirtschaftlichster Bieter an der Ausschreibung beteiligt hatte.

Die seit 2003 in der Kläranlage arbeitende Zentrifuge zur maschinellen Entwässerung des Klärschlamms ist verschlissen und muss durch eine neue Zentrifuge samt Fördertechnik ersetzt werden.

Hohe Zahlen, aber unvermeidbar

Zugleich wird bei dieser Gelegenheit auch die Polymer-Ansetzstation erneuert. Dort werden hochkonzentrierte Polymere in eine gebrauchsfertige Polymerlösung umgewandelt. Ohne den Zusatz von Polymeren sei eine Entwässerung des Klärschlamms nicht möglich, erläutern die VG-Werke. Die neue Anlage zur Faulschlammentwässerung ist auf eine Laufzeit von rund 20 Jahren ausgelegt.

„Das sind alles hohe Zahlen“, sagte Verbandsgemeindebürgermeister Engelmann, nachdem der Rat die Investitionen ins Schwimmbad, die Entwässerung und ebenso die Erneuerung des Feuerwehrfuhrparks und die neuen Digitalsirenen (wir berichteten bereits) beschlossen hatten. „Aber wir kommen um die Maßnahmen nicht herum“, betonte er. Denn egal, ob Sirenen, Schwimmbad, Wehren oder Kanalisation und Kläranlage – dies „sind alles Aufgaben der Verbandsgemeinde“, sagte Engelmann.

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