Der von 1997 bis 2019 alljährlich am 3. Oktober gefeierte Grumbieremarkt in Schweinschied soll wieder aufleben. Dafür setzen sich nicht nur die neue Ortsbürgermeisterin Julia Konrad und der Gemeinderat, sondern auch eine ganze Reihe Schweinschieder Bürger ein. Bei einem Treffen, zu dem die Gemeindespitze eingeladen hatte, sagten mehrere Einwohner konkret ihre Unterstützung zu, was Julia Konrad großartig fand. Sie sagt: „Damit habe ich nicht gerechnet. Ich war überwältigt. Das war einer der schönsten Momente, seit ich Ortsbürgermeisterin bin.“
Die Initiative zu diesem Markt ging einst vom sonntäglichen Stammtisch aus, den Gerhard Fritz als 18-Jähriger und weitere Schweinschieder im Jahr 1976 gegründet hatten. Das Interesse und die Bereitschaft der Mitbürger an der Reaktivierung des Grumbieremarktes beflügeln Julia Konrad und den Gemeinderat, das Vorhaben anzugehen. Im Vorfeld wurden Handzettel im Dorf verteilt, und ein WhatsApp-Kanal ist auch eingerichtet.
„Damit habe ich nicht gerechnet. Ich war überwältigt. Das war einer der schönsten Momente, seit ich Ortsbürgermeisterin bin.“
Schweinschieder Ortschefin Julia Konrad
Die Schweinschieder hoffen auf 80 bis 100 Verkaufsstände und eine Traktorenausstellung – so wie vor 2020, als die Corona-Pandemie nicht nur den Grumbieremarkt ausbremste. Seither kam kein Markt mehr zustande. Im Februar 2023 wurde zwar ein Neustart angeregt von Mitgliedern des Gemeinderates, zu denen auch Julia Konrad zählte, doch die Bedenken waren groß, weil viele ältere Dorfbewohner, die den Markt zusammen mit der Stammtischgemeinschaft gestemmt haben, nicht mehr in der Lage dazu sind. Mittlerweile ist man einige Schritte weiter und etwas positiver gestimmt.
Was schon vorab besprochen ist: Die zahlreichen Kartoffelgerichte, die traditionell zum Grumbieremarkt am Tag der Deutschen Einheit zählen, werden nicht mehr von Dorfbewohnern gerichtet, sondern an Alexander Schätzel, einen gebürtigen Schweinschieder, und Schätzel Catering vergeben. „Früher saßen die ältesten Frauen im Jugendraum und schälten tonnenweise Kartoffeln. Das ist einfach nicht mehr zu bewältigen. Aber Kaffee und Kuchen, Wurst, Pommes und andere Speisen und Getränke werden weiterhin von uns angeboten“, zählt Julia Konrad auf. Auch ohne die Kartoffelgerichte wird der Grumbieremarkt ein Kraftakt für die rund 130 Einwohner der Gemeinde.
„Früher saßen die ältesten Frauen im Jugendraum und schälten tonnenweise Kartoffeln. Das ist einfach nicht mehr zu bewältigen.“
Ortsbürgermeisterin Julia Konrad
Mitte Mai will der Gemeinderat um Julia Konrad und den Beigeordneten Raphael Venter mit weiteren Mitbürgern ein Komitee bilden, das die Organisation des Grumbieremarktes und weitere Schritte übernimmt. So waren an den Märkten in Meisenheim und Kirn am vergangenen Wochenende Schweinschieder unterwegs und verteilten Anmeldeformulare an verschiedene Marktbeschicker, die nach ihrer Ansicht ins Bild des Grumbieremarktes passen, wie beispielsweise Stände mit regionalen Produkten oder Handwerkskunst. Es wird am Markttag keine Standgebühr erhoben. Es gilt die Devise: „Zahl, was es dir wert ist.“
Interessierte Standbetreiber können sich an grumbieremarkt.schweinschied@gmail.com wenden. Weitere Infos und Anmeldeformular sind auf der Homepage www.schweinschied.de zu finden.