Autorin lebt in Feilbingert
Schräge Katzengeschichten mit Witz und Charme
Peter Trautmann hat das Buch "Sieben Katzen und ihre Reisen" von Ulrike Rech illustriert.
Harald Gebhardt

„Hunde haben Herrchen, Katzen Personal“, heißt es so schön. Die Protagonisten in dem Buch „Sieben Katzen und ihre Reisen“ von Ulrike Rech würden dem wohl nicht widersprechen.

Es sind schräge, skurrile, aber immer amüsante, unterhaltsame Katzengeschichten, die die 60-jährige Ergotherapeutin Ulrike Rech, die aus Ebernburg stammt und jetzt in Feilbingert lebt, in ihrem Erstlingswerk „Sieben Katzen und ihre Reisen“ zu Papier gebracht hat und als Büchlein im Selbstverlag mit einer Auflage von 200 Exemplaren herausgibt. Illustriert hat die Geschichten der Kreuznacher Künstler Peter Trautmann.

2022 sei „viel Mist in meinem Leben passiert“. Sie habe das aber nicht sehen wollen und sich in Arbeit gestürzt. Bis ihr Körper sie warnte, sie müsse jetzt mal nach sich sehen. Darüber sei sie dann intensiver zum Schreiben gekommen. Geschrieben habe sie zwar schon immer – vorrangig Gedichte – doch die Idee zu einem Buch hatte sie erst dann. Ein weiteres, „anspruchsvolleres Buch“ soll folgen. „Die Katzen waren ein Versuch für mich.“ Einmal angefangen, verwirklichte sie die Idee auch selbst. Sie sei eine „Macherin“, sagt sie, „und mein Herzblut steckt da drin“. Sie habe „tierisch viel Spaß daran gehabt, es hat mich aber auch enorm gestresst“. Erst habe sie einzelne Erlebnisse oder Beobachtungen von Katzen aufgeschrieben, nach und nach sei dann immer mehr entstanden.

„Es entstand einfach so.“
Ulrike Rech über ihre Motivation zu dem Buch über Katzen

Und was hat sie zu ihrem Erstlingswerk motiviert? Ein Katzenbuch war ursprünglich nicht geplant. „Es entstand einfach so.“ Bei ihr in der Straße lebt ein ganzes Katzenrudel. „Es ist so amüsant, ihnen zuzugucken. Es könnte auch eine Charakterstudie der Menschheit sein“, findet sie. So haben auch die Katzen in ihrer Geschichte ihre Allüren …

Amüsante und skurrile Katzengeschichten hat Ulrike Rech zu Papier gebracht.
Harald Gebhardt

Die Geschichte mit durchlaufenden Erzählstrang, aber einzelnen Episoden erzählt von sieben Katzen – „die reisen gern, fressen gern, singen, tanzen und saufen gern“, seien aber auch ein bisschen „verschlagen“. Es sei kein Kinderbuch, betont Ulrike Rech, sondern „ein Buch mit Witz und Charme ohne Sinn, Ziel und Verstand“, wie sie es beschreibt: „Ein bisschen schräg, zum Schmunzeln und Lachen, aber auch hintergründig.“ Es soll den Leser unterhalten, amüsieren. „Es gibt keinen pädagogischen Fingerzeig.“

Ein Beispiel: „Sieben Katzen planten eine Reise nach Sylt. Sie wollten ihr Geld verprassen.“ Doch im Taxi stritten sie sich, bis dem Chauffeur „die Hutschnur riss und er sie alle aus dem Taxi schmiss“. „Sie beschlossen, gemeinsam zur Kneipe zu laufen, ein Fischlein zu fressen und einen zu saufen, danach ihren Plan zu überdenken und sich die Reise nach Sylt zu schenken.“ Auf der Nordseeinsel angekommen sind sie nicht. Dann wollten sie nach Paris. Sie sind aber auch dort nicht hingefahren, sondern letztlich in London gelandet, wo sie im Wachsfigurenkabinett von Madame Tussaud erst einmal ein paar Mäuse erledigen mussten.

Der Kontakt zu Peter Trautmann

Über eine typische Künstler-Connection kam Trautmann ins Spiel: Vor etwa einem halben Jahr traf Rech den Kreuznacher Maler Rafael Gutierrez-Stienert in der Kaffeemühle in Sponheim. Sie sang ihm ihren Katzensong vor und fragte ihn, ob er ihr ein paar Katzen malen könnte für das geplante Buch. Er verneinte, aber er kenne jemanden und verwies sie an Trautmann. „Ich habe mir die Geschichten durchgelesen, und die waren so schön schräg und verrückt – das passt immer bei mir, weil ich bei manchen Bildern auch Verrücktheiten einbaue“, erzählt er. So ist die Zusammenarbeit entstanden. Ein ungleiches Team – aber „die Chemie zwischen uns hat auf Anhieb gestimmt“, erzählt sie.

Das Buch ist im Selbstverlag mit einer Auflage von 200 Exemplaren erschienen.
Harald Gebhardt

Gedichte zu schreiben, ist für Ulrike Rech weniger Hobby, mehr Leidenschaft. Sich selbst bezeichnet sie als „Geschichtenerzählerin, Poetin und Sängerin“ (Jazz und Blues). Sie singt Lieder und vertont Gedichte aus eigener Feder. Sie sind teils autobiografisch, teils reflektiert sie darin Erlebtes. Unter anderem hat sie schon mit dem Frankfurter Pianisten Klemens Althapp zusammengearbeitet und mit dem Alsenzer Rockmusiker Peter Lenz. Und jetzt, mit 60, ihr literarisches Erstlingswerk. Bevor es die „Sieben Katzen“ als Buch gab, gab es sie schon als Song, den man sich über einen QR-Code auf der Rückseite des Büchleins auf YouTube anhören kann.

Bei zwei Lesungen in Feilbingert am Samstag, 26. April, stellt Ulrike Rech ihr Buch vor – ab 14 Uhr im Pop-up-Café im Liehnerhaus am Spielplatz und um 18 Uhr bei den Lemberg Alpakas, Lembergstraße 24, im Rahmen der Veranstaltung „Picknick mit Lesung“. Das Buch ist unter anderem im Schenk ebbes auf der Kreuznacher Nahebrücke sowie bei Baustoffe Christmann in Feilbingert erhältlich oder kann per E-Mail bestellt werden bei ukrikerech@gmx.de und kostet 13,50 Euro (mit Versand 15,50 Euro). 1 Euro geht ans Tierheim.

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