Kommt ein Förderverein?
Schon mehr als 57.000 Euro für die Narrefahrt gesammelt
Die Kreiznacher Narrefahrt lockt Menschenmassen in die Stadt und sorgt bei Jung und Alt für leuchtende Augen.
Gerhard Schmitt

Die Nachricht, dass der Bad Kreuznacher Fastnachtsumzug, die Kreiznacher Narrefahrt, ausfallen könnte, hat viele aufgeschreckt. Weil das Sicherheitskonzept mehr Geld benötigt als die Stadt hat, hat man nun Spenden eingesammelt.

Der Bad Kreuznacher Fastnachtsumzug, die Kreiznacher Narrefahrt, findet statt – das ist keine Neuigkeit mehr. Nach einigen Unklarheiten und politischen Debatten, vor allem um die Kosten, herrscht Konsens, dass man die Großveranstaltung, zu der am 1. März mehrere Zehntausend Menschen in Bad Kreuznach erwartet, stattfinden lassen wird – trotz klammer Stadtkasse und einem fehlenden, genehmigten Haushalt.

50.000 Euro hatte man eigentlich für die Abwicklung des Events eingeplant, schnell wurde klar, dass man aber viel mehr 115.000 Euro benötige, um ein Zufahrtsschutzkonzept anfertigen zu lassen und den gesamten Zug mit 70 Fußgruppen und Motivwagen durchzuführen. Bei der Diskussion rund um die Narrefahrt, die in den politischen Gremien der Stadt geführt wurde, vor auch klar: Es harkt vor allem in der Kommunikation zwischen Ordnungsdezernent Markus Schlosser (parteilos) auf der einen Seite und Oberbürgermeister Emanuel Letz (FDP) und Kämmerer Thomas Blechschmidt (CDU).

Fastnacht 2025: Es geht nur mit Spenden

Rasch war klar: Ohne fremde Hilfe in Form von Spenden wird es für die Narrefahrt eng. Die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD), die über den Haushalt der Stadt entscheidet, schaut genau hin, für was die limitierten Mittel Bad Kreuznachs ausgegeben werden. OB Letz kündigte an, Spenden einsammeln zu wollen. Die Bereitschaft bei den Unternehmen der Region, entweder in Form von Lkws, die die Strecke absichern, oder mit Geldspenden, war groß. Nun wurde in der Sitzung des Finanzausschusses eine Liste mit den bislang eingegangenen Spenden präsentiert.

So spendeten folgende Unternehmen Geld für das Zufahrtsschutzkonzept für die Kreiznacher Narrefahrt: Immotactics 5.000 Euro, die Volksbank Rhein-Nahe-Hunsrück 1.500 Euro, die Sparkasse Rhein-Nahe 4.000 Euro, Autoteile Bechtoldt 5.000 Euro, Bonnheimer Hof 1.500 Euro und Sanitherm 1.000 Euro – in toto also 18.000 Euro. Außerdem erbringen folgende Firmen Sachleistungen im bei der Absicherung des Umzugs durch den Transport von Pollern mittels Lkw: Iselborn im Wert von 1500 Euro, LTG 34.000 Euro und Bott Abschleppdienst 1200 Euro. Außerdem stellen sich einige Lkw-Fahrer kostenlos zu Verfügung und sparen der Stadt so 2.500 Euro. An Dienstleistungen und Sachmitteln erhält die Stadt also einen Wert von rund 39.200 Euro.

Die Tribüne, die zeitweise in Nähe des Bahnhofs aufgebaut wurde, ermöglichte einen glücklichen einen echten VIP-Blick auf die Narrefahrt.
Gerhard Schmitt

„Zum Teil habe ich die Unternehmen persönlich kontaktiert und angesprochen, einige kamen aber auch auf mich zu“, sagt OB Emanuel Letz im Gespräch mit unserer Zeitung. Es seien weiterhin Spenden willkommen, auch wenn es jetzt aufgrund der Kürze der Zeit – die Spenden müssen noch formell vom Finanzausschuss angenommen werden – schwer werden dürfte, diese noch pünktlich zu verbuchen.

Die Planungen fokussieren sich derweil auch schon auf das Jahr 2026. „Die Kosten werden mit Sicherheit nicht sinken und wir arbeiten an einer Lösung. Denkbar ist, dass Stadt und der Verein Kreiznacher Narrefahrt gemeinsam einen Förderverein gründen. Darüber haben wir gesprochen“, verrät Emanuel Letz. Langfristig sei es das Ziel, eigene Poller anzuschaffen, für dieses Jahr miete man bloß welche. In Sachen Zugsicherung habe man auch darüber nachgedacht, die KRN einzubinden, die mit 22 Bussen zu Verfügung gestanden hätte.

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