Schlittenhunde in Raumbach, wo nur selten Schnee liegt? Yvette Frings und Stefan Veit, die vor rund einem Jahr nach Raumbach gezogen sind, betreiben Schlittenhundesport – allerdings ohne Schlitten und Schnee, sondern auf Scootern, Tretrollern und anderen speziellen Fahrzeugen oder beim Laufen.
Weltmeisterschaft Ende Oktober in Italien
Beide sind amtierende deutsche Meister in ihrer Altersklasse und fahren in der deutschen Nationalmannschaft des VDSV (Verband Deutscher Schlittenhunde Vereine). Die Neu-Raumbacher, die mit insgesamt fünf Zughunden rund um Raumbach und Callbach trainieren, nehmen auch an der Weltmeisterschaft teil, die vom 17. bis zum 20. Oktober in Bardonecchia bei Turin ausgetragen wird. Zum vorbereitenden Trainingslager begrüßten Yvette Frings und Stefan Veit die deutsche Nationalmannschaft mit knapp 30 Zughunden für ein verlängertes Wochenende an der Grill- und Wanderhütte.
Zughundesportler reisen mit Wohnmobilen an
Die Zughundesportler waren mit Wohnmobilen und ihren Familien aus Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen und anderen Ecken Deutschlands nach Raumbach gekommen. Das Trainingscamp wirkte auf den Besucher wie ein großes Familientreffen, denn es waren auch einige Kinder und Jugendliche, die teils ebenfalls schon an Wettkämpfen teilnehmen, dabei. Sie kennen sich alle untereinander, entsprechend locker gestaltete sich die Atmosphäre.
Ursprünglich waren laut Stefan Veit 40 Gespanne vorgesehen, doch einige hatten krankheitsbedingt beziehungsweise vorsichtshalber abgesagt, weil sie in Gebieten wohnen, wo die Afrikanische Schweinepest (ASP) festgestellt wurde und sie in Raumbach und Umgebung niemanden gefährden wollten. Nach einem Gespräch mit Vertretern der Ortsgemeinde Raumbach hätten sie auch Überlegungen angestellt, das Trainingslager komplett abzusagen, dann jedoch mit entsprechenden Hygieneauflagen durchgezogen, so Veit.
Viel Lob für Bedingungen an der Eichgrabenhütte
Sabine Laier, Beauftragte für Jugendsport im VDSV, und weitere Zughundesportler lobten das Umfeld der Eichgrabenhütte in den höchsten Tönen. „Das hier ist voll der Luxus für uns. Normalerweise stehen wir im Schlamm auf Wiesen und Äckern. Aber hier gibt es sogar Toiletten, einen Spielplatz für die Kinder und dazu noch ein Maislabyrinth. Hier haben wir auch landschaftlich ideale Bedingungen für das Training. Wir wollen gern wiederkommen“, versichert die Sportdirektorin. Sie erläutert, die Rennen um die Weltmeisterschaft laufen zwar nur am 19. und 20. Oktober, jedoch seien umfassende Vorbereitungen zu treffen. Bei rund 700 Teilnehmern müssten Startnummern vergeben, Gesundheitszeugnisse und Impfausweise geprüft werden.
Trainingsstrecken sind jeweils vier bis fünf Kilometer lang
Die Teams trainierten samstags- und sonntagsmorgens, jeweils rund zwei Stunden auf vier bis fünf Kilometer langen Strecken, die über Wirtschaftswege auf den Raumberg und rund um Raumbach führten. Fünf Jugendliche aus dem Camp bereiteten sich zudem auf die Teilnahme an der Internationalen Deutschen Meisterschaft in Visbek-Dülmen am 9. und 10. November vor, wo laut Laier rund 300 Starter erwartet werden. kx