Die Eltern von knapp 190 Schülern können – zumindest ein wenig – aufatmen: In der Grundschule Pfaffen-Schwabenheim wurde nicht – wie zunächst vermeldet – der gesundheitsschädliche Asbest gefunden, sondern Glas- beziehungsweise Steinwolle mit Kunstmineralfasern (KMF), wie Marc Ullrich, Bürgermeister der VG Bad Kreuznach, am Donnerstag berichtet.
Schulinternetseite soll korrigiert werden
Allerdings: Auch der Kontakt mit KMF ist mutmaßlich krebserregend. Daher bleibt die Schule zunächst geschlossen. „Die Fehlinformation tut uns sehr leid“, sagt Ullrich. Er könne nicht sagen, wie es zu der Verwechslung gekommen ist. „Bei Dämmwolle ist der Begriff Asbest oft nicht weit.“ Der Eintrag auf der Schulinternetseite soll so schnell wie möglich korrigiert werden. Auch habe man den Sachverhalt auf einer Sitzung mit dem Elternbeirat richtiggestellt.
Die Fehlinformation tut uns leid. Wie es dazu gekommen ist, kann ich Ihnen nicht sagen.
Marc Ullrich, Bürgermeister der VG Bad Kreuznach
Immerhin: Die gefährlichen Kunstfasern von Stein- oder Glaswolle lösen sich nur bei mechanischer Einwirkung. Die entsprechenden Bereiche will man daher derzeit fachmännisch abkleben lassen. Für die Sommerferien ist dann die komplette Entfernung geplant. Nach dem Verbot von Asbest 1993 kam KMF häufig zum Einsatz. Allerdings gerieten die Kunstfasern danach in Verdacht, ebenfalls krebserregend zu sein. Daher werden sie heute in der Baubranche nicht mehr verwendet.
Alle Räume werden geprüft
Bevor die Schule wieder öffnet, sollen Luftmessungen in allen Räumen ausschließen, dass sich darin noch schädliche Partikel befinden; darauf folgt eine Spezialreinigung der Zimmer. Bis dahin findet Ullrich zufolge zumindest für einen Teil der Schüler Unterricht in Ausweichquartieren innerhalb der VG statt. „Wir wollen die Klassenräume sukzessive öffnen“, sagt er. Die Eltern sollen dabei fortlaufend über den Fortschritt der Arbeiten informiert werden.
Welche Firma die Dämmwolle damals eingebaut hat, wisse er nicht, meint Ullrich und betont: „Das ist Material, das man damals eben verwendet hat.“ Die Bauabteilung der VG sei nun sehr für das Thema sensibilisiert. Könnten auch andere Schulen oder Kitas in der VG betroffen sein? „Das kann ich nicht sagen“, räumt Ullrich ein. „Es ist nicht auszuschließen.“ Auf die Frage, ob nun weitere Gebäude untersucht würden, verspricht er: „Das werden wir mit Sicherheit machen.“ Auch wenn das immer auch eine Kostenfrage sei.