Wechsel in Bad Kreuznach
Sascha Keller macht die„Kleine Kneipe“ zum „Keller’s“
Sascha Keller (links) und seine Frau Yujeily Beltran de Keller haben seit dem 1. Juli im "Keller's" (ehemals "Kleine Kneipe") das Sagen. All zu viel am bewährten Konzept wird nicht verändert.
Marian Ristow

Auf den Pfaden des verstorbenen Kultkneipiers Christoph Schabbach (RIP) will Sascha Keller zumindest ein bisschen wandeln. Er übernimmt in einer der letzten verbliebenen Kneipen der Stadt das Kommando.

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Die „Kleine Kneipe“ in der Bad Kreuznacher Kreuzstraße, wer kennt sie nicht? Wer hat dort nicht schon mal ein Bierchen gezischt? Seit 30. Juni ist die „Kleine Kneipe“ Geschichte. Der langjährige Pächter Jürgen Ahlert hat sich aus der Kultkneipe verabschiedet. Die gute Nachricht: Es geht weiter. Kneipe bleibt Kneipe, nun aber nicht mehr „Klein“, sondern ab sofort „Keller’s.

Pächter Sascha Keller, in Bad Kreuznach bestens vernetzt und bekannt, hat dort zum Juli die Nachfolge angetreten und eröffnet am Freitag, 4. Juli, um 18 Uhr seinen Laden. Ja, es war schon irgendwie eine Art Lebenstraum, der nun in Erfüllung geht. Der 50-jährige Keller ist hauptberuflich selbstständiger Steuerfachwirt – und ab sofort auch Kneipier. „So richtig Fahrt aufgenommen hat die Idee vor rund zwei Jahren, als es anlässlich des zehnjährigen Todestags von Christoph Schabbach ein Revival im ehemaligen , Château d’If’ gab“, erzählt Keller.

Im „Keller’s“ steckt auch ein bisschen „ Château“

Das legendäre Château d’If in der Viktoriastraße ist für Keller ein wichtiger Ort. Und dessen Betreiber, Christoph Schabbach, 2013 plötzlich verstorben, ein wichtiger Mensch. Und Freund. „Bad Kreuznach fehlt heute so ein Anlaufpunkt.“ Das „Keller’s“ soll so etwas werden. „Das klassische Kneipenfeeling bleibt erhalten. Hier ist jeder gern gesehen“, sagt er. Vom Fass gibt es Bitburger Pils, Helles und Weizenbier von Benediktiner. Auch die Küche wird erhalten bleiben. Bratwurst, Frikadellen, Steak, Grillteller, dazu immer freitags ein wechselndes Wochengericht – typisch Kneipe eben. Zehn Jahre stand er im „Schaddo“, so wurde das „Château d’If’“ im Bad Kreuznacher Slang genannt, hinter der Theke. Genau das will er nun auch in seinem „Laden“ machen. „Aber nur, wenn viel los ist“, grinst er. Dass im „Keller’s“ auch ein bisschen Christoph Schabbach und eine Prise „Château d’If’“ stecken wird, dürfte klar sein. „Er hat mich einfach geprägt“, so Keller.

Das Virus „Kneipe“ hat Keller schon früh infiziert. Gern ist er auch zu Bill Winter in die Brasserie in der Mannheimer Straße gegangen. Und natürlich auch in die „Kleine Kneipe“. „Dass Menschen unterschiedlichster Art zusammenkommen, eine familiäre Atmosphäre herrscht, ist mir sehr wichtig“, fasst er zusammen. Seine Frau Yujeily Beltran de Keller kennt die „Kleine Kneipe“ bestens. Ihre Tante Rosa arbeitete dort 26 Jahren lang.

Am Donnerstagmittag wurde noch schwer in der Kneipe geschuftet. All zu viel verändern will man natürlich nicht, ein paar Schönheitsarbeiten sind aber nötig. Kumpel Andreas „Lippi“ Lippert streicht die Wände in Petrol, Andreas Schultz kümmert sich um den Ventilator. Alle packen mit an.

Auch mit der Nachbarschaft ist er zufrieden. Nebenan „Mojo Burger“, daneben der „Alm Grill“. „Wenn hier etwas los ist, profitieren alle. Das kann richtig gut werden.“ Geöffnet ist praktisch immer ab 11 Uhr. Außer montags, da ist Ruhetag.

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