100 Jahre Fastnachtstradition
Rümmelsheim famos: Im Casino ist die Stimmung grandios
Einfach goldig anzusehen: Die Mini-Garde Little Diamonds legte einen tollen Auftritt hin.
Dieter Ackermann

Die Rümmelsheimer Fastnachter von den Schnorreswackelern waren wie immer in Topform. Bei ihrer Kappensitzung wurde zudem eines klar: Rimmelsem will Dorschem annektiere.

Mit einer spritzigen Kappensitzung feierte der Rümmelsheimer Karnevalsverein (KV) Schnorreswackeler in der voll besetzten Trollbachhalle sein 100-jähriges Bestehen. Frei nach dem Motto „Casino Schnorreswackeler – Den Jackpot knacken wir nur alle 100 Jahre“ verkündete Sitzungspräsidentin Rexana Zimmer die „gut druff“ war: „Mit großem Spaß und viel Humor feiern wir wie jedes Johr. 100 Jahre Tradition liegen hinter uns, das war in manchen Jahren schon eine Kunst.“

Zudem erhielt Sofia Forster von ihr den Sitzungspräsidenten-Azubi-Vertrag und schon war das Duo perfekt, dass dann das Narrenschiff bravourös durch die Frohsinnswogen steuerte. Unter dem Gejohle der Narren übergab Ortsbürgermeister Manfred Wein mit gereimten Worten den Rathausschlüssel, ehe die Mini-Garde „Little Diamonds“ ihre Beine fliegen ließ.

„Ich strebe nach mehr“, ließ die ehemalige Naheweinprinzessin Sofia Forster keine Zweifel aufkommen und bekräftigte: „Seit Merkel weiß ich ganz genau, Bundeskanzler kann nur eine Frau“. Damit war klar, was sie vorhat: „Die Bundestagswahl ist im Februar, da ist noch lang nicht Merz“. Sobald sie den Job hat, „fange mer an zu spare“, denn: „Ich brauch kee Chaffeur, kann selbscht Auto fahre.“ Klar war, alle Ministerposten werden an “bekannte Rimmelsemer Leit vergebb“ und Dorsheim wird eingemeindet.

Zog vom Leder: Donald Trump (Dominik Weil).
Dieter Ackermann

Unter den Klängen der amerikanischen Nationalhymne betraten Donald Trump (Dominik Weil) und sein Bodyguard und Übersetzer (Mike Schätzl) die Bühne. Trump: „Rimmelsem First, hier werre Schoppe gepetzt, sich uffs Moped gesetzt un Dorschem anektiert.“ Als er bekannte, besser singen zu können als Florian Silbereisen, stellte Schätzl klar: „Das nennt man akustische Umweltverschmutzung“. Das kam an, ebenso der altgediente Fastnachtsstratege und Protokoller Markus Wein, der die große Politik, Deutschland, den Fußball und natürlich Rümmelsheim durch die Narrenbrille betrachtete. Sein Credo: „In den Staaten regiert ein Minister, schlimmer als alle Mucker und Philister.“ Für ihn war klar: „Das Schönste an Dorschem, is der Blick uff Rümmelsim“.

Die Rümmelsheimer Prinzengarde gehörte wie immer zu den Highlights der Sitzung.
Dieter Ackermann

Als Casinobesucher legten Sabine Schmidtke und Gregor Neumann locker nach. Ihnen entging auch gar nichts: Wegen „Rhein in Flammen“ muss Rümmelsheim die Kerb verlegen und im Gegenzug Bingen ihr Winzerfest, weil in Rümmelsheim Mittelaltermarkt ist. Und wer es noch nicht gesehen hat, der Rümmelsheimer Sportplatz ist ein Biotop geworden. Dieter Straube kalauerte und sang, was das Zeug hielt. Klar, dass der legendäre Lewwerworscht-Song nicht fehlen durfte. Die Stimmung stieg kontinuierlich. Auch als Stephanie Treuer und Hartwig Gohres neben reichlich Kokolores das Lied „Jedes Dippche find sei Deckelche“ in die Halle brachten. Für die optischen Hingucker und Glanzlichter sorgten die Gruppe „Be Free“ mit ihrem Hip-Hop-Showtanz, die Prinzengarde, die Krawallschachteln, die das Motto tänzerisch umsetzten, sowie das Männerballett Minschder-Saarmsemer Schobbegard, ehe die Prinzengarde mit Glitzer und Glamour das Finale einläutete und ins Spielerparadies Las Vegas entführte.

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