Die „Liste Ruegenberg“ der Initiative LOS (Lebendig offenes Sobernheim), die erstmals bei Stadtratswahlen angetreten ist, kommt auf Anhieb auf 23,3 Prozent der Stimmen und ergattert fünf der 22 Sitze.
SPD und Grüne verlieren Sitze
Stärkste Fraktion bleibt jedoch die SPD, die mit 34,9 Prozent der Wählerstimmen acht Sitze für sich gewinnen kann. Auf Platz zwei landen die Christdemokraten mit sechs Sitzen und letzte im Bunde sind die Grünen mit 12,2 Prozent der Wählerstimmen und drei Sitzen.
Dies bedeutet, dass sowohl Sozialdemokraten als auch Grüne ziemlich Federn lassen müssen. Bisher war die SPD mit zehn Mandaten im Rat vertreten, die Grünen mit vier. Noch deutlicher wird dies beim Vergleich mit den Ergebnisse der letzten Kommunalwahl 2019. Damals war die SPD noch auf 46,2 Prozent der Stimmen gekommen, die Grünen auf 19,4.
Die FDP, die bisher zwei Ratsmitglieder stellen konnte, hat sich unterdessen komplett aus dem Stadtrat verabschiedet. Sie war bei der Wahl gar nicht angetreten. 2019 hatte sie 6,9 Prozent der Stimmen für sich gewinnen können.
Christdemokraten legen leicht zu
Die Christdemokraten können dagegen ihre sechs Sitze aus der letzten Wahlperiode halten und sich mit 29,7 Prozent sogar leicht gegenüber 2019 steigern, als 27,5 Prozent der Wähler für sie stimmten.
Allerdings lief der Wahltag für die CDU trotzdem nicht rund. Denn CDU-Fraktionschef Bernd Krziscik Bernd musste mit seiner Kandidatur als Stadtbürgermeister eine Schlappe einstecken. Nur 19,3 Prozent der Bad Sobernheimer Wähler votierten für ihn als Stadtchef. Damit ist er beim Rennen um das Amt als Stadtbürgermeister raus, das sich nun in der Stichwahl Amtsinhaber Michael Greiner von der SPD und Roland Ruegenberg teilen.
Kriszcik: Gratuliere den beiden Kandidaten
„Ich bedanke mich zu allererst bei allen Sobernheimern, die mir in diesem Wahlgang ihr Vertrauen gegeben haben und allen Unterstützer“, sagte Kriszcik, der selbst bis in die Nacht im Kaisersaal bei der Auszählung der Briefwahlstimmen im Einsatz gewesen war. Den beiden verbliebenen Kandidaten für die Stadtbürgermeisterwahl gratuliere er genauso wie allen gewählten Ratsmitgliedern.
Gestalten statt verwalten
„Ich verstehe das Ergebnis der beiden Wahlen zum Stadtrat und Bürgermeister so, dass die Sobernheimer einen Wechsel von der Verwaltung hin zu einer weiteren Gestaltung unserer Stadt wünschen. Die neuen Mehrheitsverhältnisse im Rat stützen diesen Wunsch“, sagte er. „Ich freue mich daher besonders auf die Zusammenarbeit mit denjenigen, die für diese neuen Chancen für uns alle in besonderem Maße stehen. Ich hoffe, dass das am 23. Juni durch eine möglichst hohe Wahlbeteiligung begleitet wird.“
Bei den Wahlen am Sonntag hatten 58,4 Prozent der Wahlberechtigten Bad Sobernheimer abgestimmt. 2019 hatten nur 55,4 Prozent ihre Kreuzchen gemacht.
Grünen mit drei Sitzen zufrieden
Die Grünen sind letztlich ganz zufrieden mit ihren drei eroberten Sitzen: „Leider ist der Bundestrend nicht ganz an uns vorüber gegangen. Frau Baumgartl-Simons hatte im Vorfeld mit nur zwei und ich mit drei Sitzen gerechnet. Letzteres ist glücklicherweise eingetreten“, obwohl die Grünen als einzige Stadtratsliste keinen Bürgermeisterkandidat ins Rennen geschickt hätten, so das Fazit des Stadtbeigeordneten Volker Kohrs von den Grünen.
Persönlicher Erfolg für Kohrs
Beide kündigten an, „wir werden wie bisher unsere Sachpolitik gemeinsam, egal mit welcher Partei, fortführen.“ Persönlich sei er „sehr erfreut die meisten Stimmen geholt zu haben, was mich auch bei der Kreistagswahl sehr gefreut hat, wo ich, wenn man die doppelt gewichteten Stimmen der ersten acht bereinigt, auch die zweitmeisten Stimmen erhalten habe“, freute sich Kohrs.