Dreizehn Jahre lang wurde das größte deutsche Quecksilber-Besucherbergwerk von Matthias Harke und seiner Frau Conny bewirtschaftet, die sich nach dem Auslauf ihres Vertrages in den „Bergwerks-Ruhestand“ verabschiedet haben.
Saison startet am 1. April
Künftig sind Gastronomie und Besucherbergwerk getrennte Bereiche. Als Nachfolger für die Gastronomie kommt Thomas Maier aus Sponheim. Im Sommerhalbjahr ist der Schmittenstollen ein beliebtes Ausflugsziel für Wanderer. Die vom bisherigen Pächterpaar angebotenen Veranstaltungen wie Konzerte oder saisonale Feste, etwa zu Ostern, zogen viele Besucher an. Da das vorhandene Gebäude für die Bewirtschaftung der beiden Terrassen noch auf Vordermann gebracht werden muss, wird der neue gastronomische Pächter zum Saisonstart voraussichtlich mit einem Imbisswagen beginnen. Er wird auch das Veranstaltungsprogramm fortsetzen.
Was bereits abgehakt beziehungsweise angegangen ist: Es wurde eine neue Schließanlage eingebaut und einiges Mobiliar und andere Ausstattungsgegenstände entfernt, die nicht mehr benötigt werden. Die Helfer des Bergwerksvereins haben auch bereits begonnen, den Boden und die Fliesenspiegel im Wirtschaftsgebäude auszubauen. Diese Flächen müssen gefliest werden und die Elektroanlage wird erneuert. Da der zur Gemarkung Niederhausen gehörende Schmittenstollen im Außenbereich liegt und nicht an ein Wassernetz angeschlossen ist, ist die Versorgung mit Brauchwasser aufwendig und wurde bisher durch die Feuerwehr gewährleistet. Für die Küche wird Trinkwasserqualität benötigt, deshalb will die VG dort eine kleine UV-Anlage einbauen.
Konzept für Gelände in Auftrag gegeben
Für die Ausstattung mit Schränken und Geschirr kann man einiges vom Bestand übernehmen und mit Geräten aus der Großküche des Stauseehotels und einigen neuen Schränken ergänzen. Ebenfalls neu eingebaut wird eine Notheizung. „Für die Ertüchtigung in diesem Abschnitt brauchen wir 40.000 Euro, damit der Schmittenstollen läuft“, schätzte Lüttger den Aufwand. Ein Planer wurde damit beauftragt, ein Konzept für die Nutzung des gesamten Geländes auszuarbeiten. Der vorhandene Spielplatz soll über ein Leaderprojekt als naturnaher Spielplatz mit dem Thema Quecksilberbildung überarbeitet werden.
Für die Umsetzung des Konzeptes sind maximal 150.000 Euro vorgesehen. Das Besucherbergwerk im Schmittenstollen ist wegen des Fledermausschutzes halbjährig geöffnet. Wie Beigeordneter Heinz-Martin Schwerbel (CDU) vortrug, schlägt die Verwaltung den Abschluss eines Dienstleistungsvertrages für die Organisation der Führungen im Bergwerk vor. Der Vertragspartner übernimmt als Betriebsleiter die komplette Abwicklung, gewährleistet die Einhaltung des Bergrechts und ist verantwortliche Person vor Ort. Dafür gibt es schon einen Bewerber aus den Reihen des Bergwerksvereins, der diese Aufgabe übernehmen will.
Zwei Ruhetage im Stollen
Der Dienstleistungsvertrag wird eine Laufzeit von fünf Jahren haben, und der Vertragspartner verpflichtet sich, zweimal pro Woche und an den Wochenenden Führungen im Schmittenstollen anzubieten. Wie schon bisher bleibt es bei zwei Ruhetagen in der Woche für die Führungen. Darüber hinaus wird noch eine Elektrofachkraft für die Kontrolle der kompletten Anlage einschließlich des Stollens benötigt. Dafür konnte schon ein Unternehmen aus Feilbingert gewonnen werden, das die Aufgabe gegen eine Pauschale übernimmt.
Nach dem Bergbaugesetz muss die VG auch einen Sicherheitsbeauftragten und technischen Betriebsleiter für den Stollen bestellen. Dafür gibt es einen Bewerber, die Verwaltung will noch ein weiteres Angebot einholen. Das Besucherbergwerk verzeichnet etwa 6000 Besucher pro Jahr. Der Eintritt ins Bergwerk kostet 7 Euro für Erwachsene und 6 Euro für Kinder.