Der Erste Kreisbeigeordnete Hans-Dirk Nies ließ im Gespräch mit dem „Oeffentlichen“ gestern durchblicken, wie problematisch die Situation sich derzeit darstellt. Im Rahmen des Genehmigungsverfahrens – einige Stellungnahmen stünden noch aus – habe der Naturschutzbund Rheinland-Pfalz (Nabu) auf Rotmilane in dem entsprechenden Gebiet hingewiesen. „Wir müssen nun prüfen, ob das richtig ist. Wenn ja, dann wird das ein ganz schwieriges Ding“, erklärte Nies und unterstrich: „Wenn sich Rotmilane in der Nähe befinden, dann wäre das ein Ausschlusskriterium für die geplanten Anlagen.
Dass bereits Bauanträge eingereicht wurden, wie eine Guldentaler Initiative behauptete (wir berichteten), bestätigte Nies. „Ein normaler Prozess.“ Derzeit laufe das immissionsschutzrechtliche Genehmigungsverfahren, bei dem die Fachbehörden ihre Bedenken einbringen können. Zum Stand der Dinge konnte Nies keine Aussagen machen, weil noch nicht alle Stellungnahmen vorliegen würden.
Geprüft wird von der Kreisverwaltung auch das Mandat, dass die Guldentaler Initiative unter Federführung von Peter Schermuly der renommierten Anwaltskanzlei RWP in Düsseldorf erteilte. Die hat inzwischen Unterlagen und Auskünfte bei der Genehmigungsbehörde eingefordert – natürlich in der Absicht, das Vorhaben kritisch unter die Lupe zu nehmen. Die Düsseldorfer Anwälte sind ganz nah am Thema und haben auch Nabu-Interessen im Windpark Fürfeld vertreten.
Gustl Stumpf
Der Rotmilan ist ein eleganter Greifvogel, dessen Bestand sinkt und stark gefährdet ist. Durch die EU-Vogelschutzrichtlinie und das Bundesnaturschutzgesetz wird er deshalb streng geschützt.