Randale in Sobernheim
Rosenbergbad: Mit harter Hand durchgreifen
Friedliche Badestimmung im Rosenbergbad: So wünschen es sich die Besucher der Freibadanlage an allen Tagen. Und das wollen die Verantwortlichen der Verbandsgemeinde Nahe-Glan auch in dieser Saison wieder durchsetzen.
Silke Jungbluth-Sepp

Im vergangenen Jahr musste im Rosenbergbad in Bad Sobernheim Security ran. Denn immer wieder fielen einzelne Besucher oder Gruppen negativ auf. Auch diese Saison startete mit Problemen. Konsequente Hausverbote sollen es richten.

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Der Start in die Freibadsaison in Bad Sobernheim und Meisenheim hatte Licht und Schatten, wie der für die Verbandsgemeindewerke Nahe-Glan zuständige Beigeordnete Ron Budschat (CDU) im VG-Rat berichtete.

Die gute Nachricht für Bad Sobernheim: Die Technik im Rosenbergbad funktioniert nun, das Wasser wird warm und alles läuft reibungslos. Dies war in der vergangenen Saison teilweise anders gewesen. Die Schwimmbadtechnik war bis Mai 2024 zu großen Teilen erneuert worden, und die Steuerung der Anlage hatte noch über Monate Schwierigkeiten gemacht, unter anderem weil das Zusammenspiel der neuen und alten Komponenten aufeinander abgestimmt werden musste. „Die Technik in Sobernheim funktioniert nun einwandfrei“, so Budschat.

Die neuen Kassenautomaten, die nur noch Kartenzahlung akzeptieren, sind ebenfalls installiert. In Meisenheim habe es sich aber gezeigt, dass es doch eine Barzahlungsmöglichkeit brauche. Jetzt können am Kiosk zu dessen Öffnungszeiten Karten mit Bargeld gekauft werden. In Sobernheim ist für diese Aufgabe die Kasse besetzt. Kritik gab es von Meisenheimer Ratsmitgliedern, dass es nicht allen interessierten Bürger möglich gemacht worden sei, Saisonkarten in Meisenheim abzuholen. Viele mussten eigens nach Bad Sobernheim fahren, was für viel Unmut gesorgt habe.

Die schlechte Nachricht: Schon kurz nach der Saisoneröffnung musste im Rosenbergbad in Bad Sobernheim die Polizei einschreiten, weil es zu „mehreren schwerwiegenden Vorfällen“ durch junge männliche Badegäste gekommen ist. Eine Gruppe junger Männer hatte sich „respektlos“ dem Badpersonal gegenüber verhalten, außerdem die Einrichtung im Duschbereich mutwillig beschädigt, wie die VG-Werke mitgeteilt hatten. Die Polizei sprach Platzverweise aus, und die Werke verhängten gegen einen Jugendlichen ein Hausverbot. Er hatte gewaltsam versucht, ins Bad zu kommen, ohne Eintritt zu zahlen.

Diese Vorfälle wecken ungute Erinnerungen an die vergangene Freibadsaison, in der die VG-Werke nach ähnlichen Problemen mit vorwiegend jüngeren männlichen Besuchern erstmals Security einsetzen mussten, um das ungestörte Miteinander der Badegäste sicherzustellen. Zusätzlich hatte es damals massive Probleme mit Müll gegeben, der einfach auf der Liegewiese zurückgelassen wurde, und den das Schwimmbadpersonal dann allabendlich säckeweise einsammeln musste. Der Einsatz der Security hatte Wirkung gezeigt, zudem waren renitente Besucher konsequent des Bades verwiesen worden. In dieser Saison wollten die Werke ohne Security auskommen. Dafür ist der Kassenbereich im Rosenbergbad nun durchgehend besetzt.

Ron Budschat kündigte an: „Wir sind gewillt, von Anfang an mit harter Hand durchzugreifen“. Dazu gehörten Badverweise und Hausverbote. Zunächst ist aber nicht wieder an den Einsatz von Security gedacht – nicht zuletzt, weil das den ohnehin defizitären Schwimmbadbetrieb finanziell sehr stark belastet. „Wir hoffen bislang, dass wir keinen ‚heißen Sommer‘ bekommen, und es ein Einzelfall bleibt“, betonte er. Wie berichtet hatte es zuletzt auch im Kirner Freibad Probleme mit einer Gruppe junger Männer gegeben, die unter anderem weibliche Badegäste als zudringlich erlebt hatten. Es scheint also nicht allein ein Sobernheimer Thema zu sein.

Positives zum Tourismus hatte hingegen VG-Bürgermeister Uwe Engelmann (SPD) zu berichten. Zur Eröffnung des Barfußpfades hätten sich bei strahlendem Wetter am 1. Mai rund 1600 zahlende Besucher eingefunden – eine Rekordzahl.

Staudernheim ist seit nunmehr 25 Jahren Draisinenbahnhof. Dies sei mit einer kleinen Feierstunde bei Draisinenwirt Sebastian Beck gewürdigt worden, bei der ein Rückblick auf den Start des Angebots und die Entwicklung bis heute gehalten wurde. Bei den Buchungen läuft 2025 bereits jetzt gut an. „Der Buchungsstand liegt bei 610, das ist weit mehr als letztes Jahr um die Zeit“, berichtete Engelmann. Geplant sei, in den nächsten Wochen noch die Beschilderung aufzuhübschen – die eben auch an vielen Stellen schon 25 Jahre alt sei.

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