Die 82. Sobernheimer Johanniskerb ist vorbei. Wir halten fest: Freitagabend war's gut, kamen viele junge Leute. Samstag und Sonntag lag die Besucherzahl eher leicht unter Durchschnitt, auch am gestrigen Montag zählte man weniger Gäste als erhofft. Grund: Der einsetzende Regen, der manchem die Kerwelaune vermiest haben dürfte.
Kerwewirt Frank Weikert und Marktmeisterin Sonja sehen dennoch keinen Grund für die ganz großen Änderungen. „Schön, wenn die Sobernheimer ihre Kerb wieder annähmen“, hoffen beide.
Weikert ist im dritten Jahr dabei, hört immer wieder Stimmen, die ein großes Zelt fordern. Doch das sei zu teuer. Die beiden Doppel-Pavillons und seitliche Brauereigarnituren böten Sitzplätze für rund 350 Leute, dazu der Freiplatz vor der im Vergleich zu 2014 verkleinerten Bühne – das passe genau. Ganz egal, wie viele Sitzplätze man biete, „am Ende stehen die Leute am Bierstand“, hat Weikert beobachtet. Für jeden Abend habe man eine Band organisiert. Wobei: In Zeiten vieler Parallelfeste sei es gar nicht einfach, an die lokalen Top-Bands, die sich ihre Fans mitbringen, heranzukommen.
Noch während der Kerwetage, auch kurz vorm Frühschoppen am Montagmorgen, haben er (58) und seine Tochter Michelle (20) samt Team überlegt, was man spontan ändern könne. Für gute Ideen von Sobernheimern sei er offen, bittet Frank Weikert um Mitwirkung der Kerwegäste. Ein Vorschlag: das Kerwegeschehen verkleinern, also auf der Hälfte des Johannisplatzes stattfinden zu lassen. Motto: durch Schrumpfen Schausteller-Lücken vermeiden. „Dann sieht es so aus, als wäre die Sobernheimer Johanniskerb viel kleiner geworden“, lehnt Marktmeisterin Sonja Nitsch diesen Vorschlag ab.
Anfangs habe er gesagt, zwei, drei Jahre beobachten zu wollen, wie sich die Johanniskerb entwickelt. In sechs, bis acht Wochen, spätestens bis September will Frank Weikert entscheiden, ob er auch 2016 Wirt des Kerwedorfs ist.
Top finden der Wirt und die Marktmeisterin, das Großfahrgeschäft „Avenger“ gewonnen zu haben. Der habe Leute gelockt; eine solche Attraktion brauche eine Kerb unbedingt; allerdings nur eine, denn lauter Großfahrgeschäfte seien nicht realistisch für einen Kirmesstandort wie Sobernheim. Die Großen suchten sich die umsatzstärksten Plätze ganz genau aus. Ein Glücksfall, dass der Avenger einen Zwischenstopp in Sobernheim eingelegt habe.
Zwei Stimmen zum Kerweumsatz: „Besser als im Vorjahr“, sagte Judith Hummerich von der gleichnamigen Kreuznacher Mandelbrennerei. Auch die AWO ist zufrieden, sagt Karin Geiß, „der Erlös fließt komplett in die bevorstehende Stadtranderholung“.
Einer hat seine Fahrpreise 2015 auf 1 Euro gesenkt – an allen vier Kirmestagen: Rainer Zimmer, Chef der Berg- und Talbahn. Der 53-Jährige meldet ein Umsatzplus. Mehr dazu am Mittwoch. Stefan Munzlinger