Sebastian Maak und Viktor Rapp räumen ab
Rapp und Maak erfolgreich auf ganzer Linie: Bosenheimer sind Jungwinzer des Jahres 2023
Als Deutschlands beste Jungwinzer 2023 gönnen sich Sebastian Maak und Viktor Rapp aus Bosenheim ein Tröpfchen im Weinkeller. Foto: Josef Nürnberg
josef nürnberg

Bosenheim. Um die Zukunft des örtlichen Weinbaus müssen sich die Bosenheimer wohl keine Sorgen machen. Denn mit Viktor Rapp (22) vom Weingut Sitzius und Sebastian Maak (25) vom Wein- und Sektgut Semus wurden zwei Bosenheimer Jungwinzer des Jahres 2023. Fünf Tage lang hatten sie sich mit Jungwinzern aus anderen Anbaugebieten messen müssen, dann stand fest: Die Nahe stellt 2023 beim von der Landjugend organisierten Wettbewerb die beiden Sieger im Weinbau.

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Als Deutschlands beste Jungwinzer 2023 gönnen sich Sebastian Maak und Viktor Rapp aus Bosenheim ein Tröpfchen im Weinkeller. Foto: Josef Nürnberg
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Rapp und Maak schmunzeln immer noch. Denn bei der unter den Teilnehmern aus Spaß durchgeführten Abstimmung lagen sie nicht vorne. Umso größer war die Überraschung, dass Maak und Rapp mit ersten Plätzen nach Hause fuhren. Sicherlich nicht ohne Stolz, denn bei den deutschen Jugendmeisterschaften der Grünen Berufe trafen sich die Besten zum Weinbaufinale in Essenheim. Dass sowohl Maak und Rapp als Sieger in ihre Weingüter zurückkehrten, hängt damit zusammen, dass Rapp in der Kategorie der Azubis teilnahm, während Maak seine Ausbildung beendet hat und als Fachschüler für Weinbautechnik in einer eigenen Kategorie an den Start ging.

Dementsprechend unterschiedlich waren auch die Anforderungen. Rapp musste in Berufstheorie und -praxis seine Kenntnisse beweisen. Auch sein Allgemeinwissen – von erneuerbaren Energiequellen bis hin zu europäischen Hauptstädten – und seine Präsentationsfähigkeit waren gefragt. Er war als Redner auf einer fiktiven „Fachmesse über innovative Produktion in der Landwirtschaft“ eingeladen. In der Berufstheorie ging es um Weinbergbegrünung, Pflanzennährstoffe und Bodenerosionen in Folge des Klimawandels. Im Praxiswettbewerb musste Rapp auf dem Weingut Braunewell einen neuen Weinberg anpflanzen und einen halbtrockenen Weißweincuvée herstellen.

Bei Maak waren sein Allgemeinwissen, Sozialabgaben und Steuern sowie seine Präsentationsfähigkeiten gefragt. Um seinen Weinbaubetrieb in den sozialen Medien zu präsentieren, musste er mit dem Smartphone einen Beitrag erstellen. In der Berufstheorie ging es um Weinabfüllung und die Eindämmung der Rebkrankheit ESCA. Im Praxiswettbewerb musste er auf dem Weingut Braunewell den Zustand der Reben und des Weinberges analysieren, um den geeigneten Pflanzenschutz aufzubringen. In einer anderen Aufgabe beurteilte er fünf Weine im Blindtext. Beide wollen die Tage des Wettbewerbes nicht missen. Nicht nur, dass sie sich mit den besten Nachwuchswinzern messen konnten, auch das Freizeitprogramm hat ihnen Freunde gemacht. „Solche Veranstaltungen der Landjugend dienen dazu, uns besser zu vernetzen“, sagt Maak.

Er ist froh, dass er im Wettbewerb beweisen konnte, dass er den Weinbau beherrscht. Er will schon bald mit seiner Lebensgefährtin, der ehemaligen Naheweinkönigin Sophie Semus, die aus dem Wein- und Sektgut Semus stammt, ganz in den Weinbau einsteigen. Viktor Rapp möchte sich hingegen noch etwas Zeit lassen. Er möchte vor dem Einstieg ins eigene Weingut ein Studium und einen Auslandsaufenthalt machen.

Von Josef Nürnberg

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