Staatsanwaltschaft Wiesbaden prüft berufliche Vergangenheit - Betroffener: Gast geht ungerechtfertigt gegen ihn vor
Quellenhof-Pächter setzt sich zur Wehr: Ermittlungen gegen ihn wegen beruflicher Vergangenheit sind haltlos
Nach einer Sanierung der Zimmer will der Pächter des Quellenhofs voraussichtlich im Frühjahr den Hotelbetrieb wieder aufnehmen, hatte er angekündigt. Das Restaurant ist nach wie vor geöffnet. Derweil laufen gegen den Mann Ermittlungen wegen mehrerer Delikte. Die Vorwürfe weist er zurück. Foto: Kabasch

Bad Kreuznach. Der Pächter des Traditionshotels Quellenhof am Bad Kreuznacher Nachtigallenweg, gegen den die Staatsanwaltschaft Wiesbaden wegen mehrerer Delikte in Zusammenhang mit seiner vorherigen Tätigkeit als Geschäftsführer eines Hotels in Hessen ermittelt, sieht sich als Opfer eines ehemaligen Gastes, der ungerechtfertigt gegen ihn vorgeht.

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In einer Stellungnahme an den „Oeffentlichen“ schreibt der Pächter, dass er alle Vorwürfe ausdrücklich zurückweist, die die Anklagebehörde derzeit noch prüft.

Der 50-Jährige hatte im Juni vergangenen Jahres seine Pläne rund um das Hotel und Restaurant Quellenhof vorgestellt: Er kündigte an, nach einer umfangreichen Sanierung der 35 Gästezimmer den Hotelbetrieb voraussichtlich ab Mai wieder aufnehmen zu wollen. Das Restaurant läuft unbenommen von der Renovierung weiter und hat laut Internetseite von Donnerstag bis Sonntag jeweils von 12 bis 19 Uhr geöffnet.

Anklagebehörde prüft mehrere Vorfälle

Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Wiesbaden drehen sich um die ehemalige Wirkungsstätte des 50-Jährigen, ein Hotel in Hessen, in dem er Geschäftsführer war, ehe er nach Bad Kreuznach wechselte. Ermittelt wird gegen ihn wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung, der Insolvenzverschleppung, des Vorenthaltens und Veruntreuens von Arbeitsentgelt, der (veruntreuenden) Unterschlagung von gepachtetem Mobiliar sowie des Verdachts des Subventionsbetruges (Corona-Hilfen). Sämtliche Ermittlungen sind offen und laufen noch.

Der Pächter führt gegenüber dem „Oeffentlichen“ aus, das Hotel in Hessen in seiner fünfjährigen Pachtzeit trotz der Corona-Krise mit alljährlicher Umsatzsteigerung erfolgreich geführt zu haben. Der Grund für die Beendigung des Pachtvertrages seien Verstöße gegen Denkmal- und Brandschutzauflagen gewesen. „Diese baulichen Unzulänglichkeiten, welche im Verantwortungsbereich der Eigentümer lagen, führten anschließend zum behördlichen Nutzungsverbot“, so der Pächter in einer E-Mail an den „Oeffentlichen“.

Pächter: Gast macht ihm das Leben schwer

Alle Anschuldigungen gegen ihn seien auf einen ehemaligen Gast zurückzuführen, der jahrelang ohne Wohnsitz gewesen sei und zeitweise in dem Hotel gewohnt habe. Er habe sich regelmäßig, trotz eines gegen ihn ausgesprochenen Hausverbots, auf dem Hotelgelände herumgetrieben. Außerdem schulde der Mann dem Hotel in Hessen mehrere Tausend Euro.

Für den Quellenhof-Pächter liegt es nahe, dass der ehemalige Gast versuche, mit den Vorwürfen gegen ihn eine Rückzahlung der Schulden zumindest aufzuschieben oder ihm aus einem Rachegefühl heraus das Leben schwer zu machen. Er sei zudem später mit Polizeigewalt aus dem Hotel entfernt worden, führt der Pächter aus, der die Vorwürfe gegen sich zurückweist. Er freue sich auf alle Gäste des Quellenhofes, die mit einer aktualisierten und ausgeweiteten Speisekarte rechnen könnten.

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