Wohl dem, der einen Aufzug hat, der auch noch seine Dienste tut. Bittere Erfahrungen machte in der vergangenen Woche ein Senior, der zu einem Termin im Diakonie-Krankenhaus musste. Da die unteren Parkebenen besetzt waren, fuhr er bis ganz nach oben. Dann wollte er mit dem Aufzug nach unten zum Ausgang fahren. Doch der Lift war außer Betrieb – und das nicht zum ersten Mal, wie er uns schilderte. So musste der ältere Herr, der auf einen Rollator angewiesen ist, den beschwerlichen und nicht ungefährlichen Weg über die Fahrrampen nehmen – und so nach dem Termin auch wieder mühselig zurück zum Auto gelangen. Denn einen zweiten Aufzug gibt es nicht.
Von ganz oben mit dem Rollator über die Rampe und zurück
Der wegen Krankheit in der Mobilität eingeschränkte Mann, der nicht namentlich genannt werden möchte (Name ist der Redaktion bekannt), ist empört und beschwerte sich auch umgehend bei der Stiftung Diakonie: „Um nachzuvollziehen, wie problematisch das Begehen des Parkhauses von oben nach unten und umgekehrt sich für einen älteren, behinderten, sturzgefährdeten Menschen gestaltet, sollte eine ’Probefahrt’ mit einem Rollator auf der bekannt holprigen Fahrbahn unternommen werden, wobei dies zusätzlich durch den permanent laufenden Fahrzeugverkehr erschwert wird und auch deshalb besonders gefährlich ist.“
Dass der Aufzug seit Tagen außer Betrieb ist, räumt die Pressestelle der Stiftung auf unsere Anfrage ein. Sobald ein benötigtes Ersatzteil geliefert werde, erfolge umgehend die Reparatur. Vergangene Woche wurde dabei von einem Zeitraum zwischen fünf und sieben Werktagen gesprochen. Der Aufzug sei leider immer wieder mal ein Thema, sagt Sprecher Manuel Liesenfeld. Vor rund fünf Jahren sei der Lift im Parkhaus nachgerüstet worden. „Der Defekt ist ärgerlich. Wir kümmern uns zeitnah darum“, meint Liesenfeld und rät: „Im Erdgeschoss sind behindertengerechte Parkplätze gekennzeichnet.“ Sollten diese besetzt sein oder der Parkwillige keinen Behinderten-/Gehbehindertenausweis besitzen, empfiehlt Liesenfeld die 70 außen liegenden, ebenerdigen Parkplätze.
Hinweisschild bei der Einfahrt nicht zu erkennen
Im Übrigen sei schon unten darauf hingewiesen, dass der Aufzug defekt sei. Das stimmt: Mit einem unauffälligen DIN-A4-Ausdruck an der Fahrstuhltür, der bei der Einfahrt unmöglich zu erkennen ist. Wer dann wie der 82-Jährige im vollen Parkdeck bis ganz nach oben fährt, sitzt quasi in der Falle.