Vielfalt feiern in Meisenheim
PSG schließt Projektwoche mit dem Schulfest ab
Abschluss und Höhepunkt der Projektwoche zum Thema „Vielfalt“ am Paul-Schneider-Gymnasium war der Gottesdienst zum Auftakt des Paul-Schneider-Tags. Zur Schulfest-Gemeinde gehörten Ehrengäste und zahlreiche Eltern.
Marion Unger. Unger

Unter dem Motto „Vielfalt“ stand das Schulfest am Paul-Schneider-Gymnasium in Meisenheim. Die Ehrengäste kamen aus nah und fern.

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Unter dem Motto „Vielfalt“ feierte das Paul-Schneider-Gymnasium (PSG) in Meisenheim sein diesjähriges Schulfest. Der traditionelle Paul-Schneider-Tag mit seinem Gottesdienst war Höhepunkt und Abschluss der vorangehenden Projektwoche.

„Zur Vielfältigkeit kann jeder etwas beitragen.“ Mit dieser Feststellung begrüßten Lisa und Elena, zwei Schülerinnen aus der Jahrgangsstufe 11, die Gäste zum Gottesdienst in der großen Sporthalle und fügten hinzu: „Gut, dass nicht alle Menschen so sind wie ich.“ Menschsein ist aktive Vielfalt – so beschrieben sie eines der Projekte, an denen in den Tagen zuvor gearbeitet worden war.

Vielfalt als Reichtum wahrnehmen

Bei der Gestaltung des Gottesdienstes knüpften die jungen Leute an die vielfach international ausgezeichnete Ausstellung Hope der rheinischen Landeskirche an. Sie zeigt Fotos, angefertigt von jungen Frauen und Mädchen, die sich voller Hoffnung auf den Weg nach Europa machten und lange Zeit in einem Flüchtlingslager nahe Thessaloniki in Griechenland, festsaßen. Die Aufnahmen spiegeln die unterschiedlichen Kulturen der Frauen wider. Damit hat man auch im PSG reichlich Erfahrung. In einem Projekt fanden die Schülerinnen und Schüler heraus, dass ihre Familien in 38 verschiedenen Nationalitäten wurzeln.

Auf die Vielfalt der Schöpfung, der Menschen, der Charaktere und die verschiedenen Arten, zu leben, wies Superintendentin Astrid Peekhaus in ihrer Predigt hin. „Macht uns diese Mannigfaltigkeit reich, oder macht sie uns Angst?“, fragte sie. Schon die christliche Urgemeinde sei von einer großen Vielfalt von Persönlichkeiten und Kulturen geprägt gewesen, erklärte sie und betonte: „Vielfalt ist von Gott gewollt und wenn wir das wissen, können wir sie als Reichtum wahrnehmen.“

Kirchenpräsident Pascal Bataringaya brachte aus Ruanda ein Tuch mit traditionellem Muster mit und überreichte es Schulleiterin Karin Hofmann.
Marion Unger. Unger

„Du bist gut, so wie du bist.“ – So lautete eines von vielen Komplimenten, die die Gottesdienstbesucher auf Zetteln formulierten, die gesammelt und wieder verteilt wurden. Vielfältig gestalteten sich auch die Fürbitten, die Vertreter der Elternschaft, des Lehrerkollegiums, der Schülerinnen und Schüler und der Mitarbeiter aussprachen.

„Mit Kopf, Herz und Hand habt ihr das Thema Vielfalt umgesetzt“, fasste Schulleiterin Karin Hofmann die Arbeit der Projektwoche zusammen. Sie begrüßte als Gäste neben der Elternschaft Staatssekretär MdL Denis Alt und VG-Bürgermeister Uwe Engelmann. Von weither angereist war „Madame Échange“, Yvette Coubard, langjährige Begleiterin des Austauschs mit der französischen Partnerschule Ste. Anne. Sie nahm mit ihrem Ehemann und ihrer Enkelin Chloé am Paul-Schneider-Tag teil.

Ubuntu: Philosophie der Menschlichkeit

Gast war zudem Pascal Bataringaya, Kirchenpräsident der Église Presbytérienne au Ruanda. Er besuchte den Kirchenkreis An Nahe und Glan und hatte für das PSG ein Tuch mit traditionellem Muster im Gepäck. Mit „Ubuntu“ beschrieb er eine Philosophie der Menschlichkeit, die das tägliche Leben in Ruanda prägt und in der Vielfalt ebenfalls eine große Rolle spielt. Im Rahmen der langjährigen Partnerschaft mit dem Presbytery Rubengera in Ruanda unterstützt der Kirchenkreis junge Mütter, die ungewollt schwanger werden und keinen Platz in der Gesellschaft finden. Die Kollekte aus dem Gottesdienst kommt diesem Projekt zugute.

Buntes Treiben und oft Gedränge herrschte überall auf dem Schulgelände, als die Jugendlichen und ihre Lehrkräfte die Ergebnisse der Projektwoche präsentierten. Die erarbeitete Vielfalt zeigte sich in kleinen Theaterstücken, in Kunstobjekten, Mitmachaktionen, Tanzworkshops, Ausstellungen und nicht zuletzt im kulinarischen Angebot. Die Meisenheimer Feuerwehr demonstrierte eine Rettungsaktion aus der Sternwarte, im Physiksaal wurde naturwissenschaftlich gezaubert und die Robotik-Bastler demonstrierten variantenreiche Kleingeräte und informierten über Künstliche Intelligenz.

Zum Sommerfest auf den Terrassen vor der Aula mit DJ und Grillstation fanden sich zahlreiche ehemalige Schülerinnen und Schüler ein und feierte zum Abschluss des Paul-Schneider-Tages ein Wiedersehen.

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