In Pfaffen-Schwabenheim haben 200 Gläubige das Fest Maria Himmelfahrt gefeiert
Prozession ist Höhepunkt des Wallfahrtstags: Rund 200 feiern Maria Himmelfahrt
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Traditionell wird an Maria Himmelfahrt – 15. August – die Statue der unbefleckten Muttergottes durch die Gassen der Stiftsgemeinde Pfaffen-Schwabenheim getragen. Foto: Josef Nürnberg
Josef Nürnberg

Die Tradition lebt nicht nur von den vielen Teilnehmern, sondern auch den zahlreichen Priestern, die zusammenkommen.

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Rund 200 Gläubige sind am Fest Maria Himmelfahrt in die Stiftskirche gekommen, um vor dem Wallfahrtsbild „Maria Königin des Friedens“ zu beten und vielleicht auch der Gottesmutter manche Sorge anzuvertrauen. Wie jedes Jahr war die Prozession mit der Statue der unbefleckten Gottesmutter durch die Stiftsgemeinde der feierliche Abschluss des Wallfahrtstags.

Dass die Wallfahrt in Pfaffen-Schwabenheim auf eine lebendige Tradition stößt, wird nicht nur an der Teilnahme vieler Gläubiger aus der gesamten Umgebung von Bad Kreuznach bis Bingen, sondern auch an der großen Anzahl der Priester deutlich. Einer, nämlich Pfarrer Michael Pauly, war sogar zur Wallfahrt von Geisenheim über den Rhein gekommen, um im Festhochamt zu predigen. Als Pfarrer von Geisenheim steht Pauly gewissermaßen für die Tradition des alten „(Erz)bistums“ Mainz, zu dem früher sowohl Pfaffen-Schwabenheim als auch Geisenheim und der Rheingau gehörten.

Kein rückwärtsgewandter Glaube

Der Binger Pfarrer Markus Lerchl, der auch für Pfaffen-Schwabenheim zuständig ist, hat die Tradition nicht zuletzt deshalb wieder aufgenommen, weil das gesamte Gebiet – ob links- oder rechtsrheinisch – zum Land der heiligen Hildegard gehört. In seiner Festpredigt machte Pauly deutlich, dass das Fest Maria Aufnahme in den Himmel kein alter Zopf ist und schon gar nichts mit einem rückwärtsgewandten Glauben zu tun hat. Auch wenn das Festgeheimnis nicht direkt in der Bibel beschrieben wird, so doch im große Lobpreis, dem Magnificat (LK 1,46–55). Laut Pauly ist das Magnificat „die Verheißung, die letztlich in die Himmelfahrt Mariens und in eine Verheißung für uns alle mündet“.

Der Geisenheimer Seelsorger zeigte sich zuversichtlich, „dass mit Maria alle berufen sind, mit Leib und Seele zur Aufnahme in die Herrlichkeit des Himmels. Nicht zeitlich, sondern ewig, nicht nur seelisch, sondern ganz, nicht für einige Auserwählte, sondern für alle, die mit Christus verbunden sind“.

Der sakramentale Segen am Ende

Mit dieser Zuversicht zogen die Gläubigen mit der Marienstatue, die von Sängern der Chorale Augustiniense getragen wurde, durch die Gassen. Über der Prozession und der Madonnenfigur leuchtete der Mond. Der Festtag, an dem auch die Kräuter als Ganzheit Mariens gesegnet wurden, endete mit dem sakramentalen Segen. Im Anschluss bestand in der Gemeindehalle die Möglichkeit, bei einem Pilgermahl miteinander ins Gespräch zu kommen.

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