Die Bürgerinitiative Pro Nordpfalz wurde 2001 ins Leben gerufen, als durch ein Unternehmen auf der Gemarkung Niedermoschel an den Standorten „Roter Kopf“ und „Ruth“ ein Windpark geplant war. Jeweils vier Windräder mit einer Nabenhöhe von 80 Metern und einer Gesamthöhe von 120 Metern waren an den beiden Standorten projektiert. Während des laufenden Raumordnungsverfahrens verzichtete der Investor bereits auf die Teilfläche „Roter Kopf“, da diese aus naturschutzfachlicher Sicht ungeeignet schien. Zuletzt zerschlug sich das gesamte Vorhaben, da auch die Teilfläche „Ruth“ von fast allen Verfahrensbeteiligten abgelehnt wurde.
Das jetzt geplante Projekt mit vier Windenergieanlagen hat wiederum den Standort „Roter Kopf“ zum Ziel, was die Aktiven der BI mit dem Hinweis darauf, dass dieser Standort als besonders bedenklich eingestuft wurde, heftig kritisieren. Insbesondere weil die jetzt geplanten Anlagen deutlich höher werden sollen, die Belastung für die Anwohner und der Eingriff in die Natur demnach deutlich gravierender ausfällt, ist für die BI dieser Preis zu hoch. „Die derzeit maximal machbaren Höhen für Windräder auf dem Land liegen bei 166 Meter Nabenhöhe und 246 Meter Gesamthöhe“, sagt Thomas Wenz. Nach Informationen der BI hat die Firma mit den Grundstückseignern, darunter auch einige wenige aus Hallgarten, bereits Verträge abgeschlossen. Die neu fusionierte Verbandsgemeinde Nordpfälzerland muss allerdings noch einen Flächennutzungsplan erstellen und die Sonderbaufläche für Windenergie ausweisen.
Wegen der Belastung der Anwohner durch Lärm und wegen des Eingriffs in die Natur wenden sich die BI-Aktiven gegen das Projekt. Die Gruppe beschränkt sich nicht darauf, das geplante Projekt abzulehnen, sondern will den beteiligten Ortsgemeinden Obermoschel und Niedermoschel eine Alternative zu den Windrädern schmackhaft machen. Zu diesem Zweck haben die Aktiven eine Unterschriftenaktion gestartet und sich an den Gemeinderat Hallgarten gewandt sowie mit den Ortsbürgermeistern von Niedermoschel und Obermoschel Gespräche geführt. Statt des Windkraftprojektes schlägt die BI ein gemeindeübergreifendes regeneratives Energiekraftwerk mit Agrar-Photovoltaik vor. „Das könnte als Genossenschaftsmodell organisiert werden und die Einnahmen daraus den Bürgern in den drei Gemeinden zugutekommen“, erklärt Thomas Wenz. Diese Form der PV-Anlagen wird als sehr zukunftsträchtig angesehen, da sie doppelte Nutzung von Freiflächen ermöglicht, beispielsweise Gemüse- oder Obstanbau unter PV-Elementen.