Zahlreiche Bürger kamen und informierten sich. Während die Verkehrssicherheitsberater der Polizei Kindern auf dem Fahrrad in einem Parcours begleiteten, boten die Mitglieder des ADFC die Möglichkeit einer Codierung der mitgebrachten Fahrräder.
Ein Mädchen, das den Parcours meisterte, war die junge Amelie, die, von ihrer Mutter und den Beamten der Jugendverkehrsschule beobachtet, ihre Runden drehte. Sie musste eine Acht ausfahren, Schulterblicke absolvieren oder Handzeichen beim Abbiegen geben. All das machte sie routiniert. Kein Wunder, hat doch ihre Mutter das Radfahren immer wieder fleißig mit ihr geübt.
In der Stadt spät, auf dem Land früh
Damit gehört Amelie zu den Kindern, die das Radeln im Straßenverkehr früh erlernen. Die Beamten der Jugendverkehrsschule wissen aber, dass Kinder das Radfahren heute eher spät lernen – zumindest in der Stadt. Auf dem Land sind sie früher bei der Sache. Hier spielen Mobilität und die geringere Kfz-Verkehrsdichte eine Rolle.
Die Sicherheit für Radfahrer in Bad Kreuznach war ein Thema, das Ordnungsdezernent Markus Schlosser und Hermann Holste von der Rad AG teils kontrovers diskutierten. Holste berichtete, dass sich laut Fahrradklimatest des ADFC die Situation für Radfahrer in Bad Kreuznach verschlechtert habe – trotz rot markierter Fahrradstreifen. Diese Markierungen sieht Dezernent Schlosser eher kritisch: „Sie suggerieren Sicherheit, sind es aber nicht.“ Hermann Holste sieht die Gefahr nicht in den Radstreifen, sondern darin, dass Radwege oder Markierungen unvermittelt enden: „D a s sind die Gefahrenstellen.“
Während Schlosser für ausgebaute Fahrradwege plädierte, forderte Holste mit Blick auf die Stadtfinanzen „keineswegs das Optimum“. Für den Dezernenten ist klar, dass „wir das Geld, das wir nun in die Busgesellschaft stecken, besser für den Ausbau von Radwegen genutzt hätten“. Wie viele Fahrradwege man wohl statt einer Ost-West-Trasse hätte bauen könne, konterte Grünen-Politiker Hermann Holste. Er blieb dabei: „Für Fahrradfahrer wird in Bad Kreuznach einfach zu wenig getan.“
Wunsch: Fahrradfreundliche Stadt
Das sah auch Rudi Hilken so. Er wünscht sich ein fahrradfreundliches und für Radfahrer vor allem sicheres Bad Kreuznach. Immerhin ist sein Rad jetzt weitestgehend vor Diebstahl sicher. Das war ihm dann auch die Codier-Gebühr von 15 Euro wert. Durch eine im Rahmen angebrachte Nummer lassen sich die codierten Räder leicht identifizieren. Dennoch sollten Radler auf sichere Schlösser setzen. Wie schnell Diebe mit dem Bolzenschneider selbst moderne Schlösser durchtrennen, konnten die Besucher auf dem Kornmarkt im Selbstversuch testen – reagierten teils erstaunt.
600.000 versicherte/unversicherte Fahrräder werden jährlich in Deutschland geklaut. Diebstahl-Trend bei den versicherten Rädern: rückläufig