Es dauert eine geraume Weile, bis ich meine Suchliste für die nächste Schallplatten- und CD-Börse, meistens in der Frankfurter Jahrhunderthalle, zusammen habe. Dazu noch ein paar Notizen für Insidertipps von den Händlern. Die sind gratis: Was gibt’s an lohnenswerten Blues-Platten, an Singer-Songwriter-Geheimtipps, was an Southern-Rock-Scheiben im Stil von Lynyrd Skynyrd oder den Allman Brothers? Auf diese Art kann man Musik und Gruppen entdecken, auf die man sonst nie gekommen wäre, weil man gar nicht wusste, dass es sie überhaupt gibt. Terry and the Pirates, Omar and the Howlers oder Nick Gravenites und John Cipollina haben so mit vielen anderen Eingang in meine Sammlung gefunden.
Doch 2020 war alles anders: Die Suche konnte ich mir sparen, die Fahrt ebenso. Wegen Corona mussten alle Börsen abgesagt werden. Von wegen „What a Feeling“: Denn gegen den Gang über eine gute Plattenbörse mutet der Besuch eines Rolling-Stones-Konzertes fast schon wie eine Seniorenparty an. Langsam bekomme ich Entzugserscheinungen … Harald Gebhardt