Bei der Suche nach den ausgereiften Trüffeln kommt ein speziell geschulter Trüffelhund zum Einsatz. Sobald er die reifen Trüffel im Boden aufgespürt hat, werden die in der Regel knapp unter der Erdoberfläche befindlichen Edelpilze vorsichtig ausgegraben, ohne die Wurzeln der Wirtspflanzen nachhaltig zu beschädigen.
In ganz Deutschland werden bislang lediglich rund 150 Hektar Fläche für den Trüffelanbau genutzt. In Rheinland-Pfalz sei dies die bislang größte Plantage ihrer Art, erläuterte Job von Nell bei der offiziellen Vorstellung seines Trüffelfeldes, bei der er unter anderem Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner und Landrätin Bettina Dickes begrüßen konnte.
Beide staunten über das Ausmaß der Plantage, auf der vorzugsweise Eichen, Linden, Buchen, Hainbuchen und Haselnusssträucher in Reihen von je vier Meter Abstand gesetzt wurden. Diese werden von flexiblen Wasserleitungen mit einer Gesamtlänge von 16 Kilometer in den ersten Jahren ihres Wachstums sowie während längerer Phasen der Trockenheit bewässert. Ein Elektrozaun schützt die jungen Pflanzen vor Wildverbiss.
Investor Job von Nell, der auf regenerative Land- und Forstwirtschaft setzt, achtet besonders auf die ständige Humusbildung im jetzt noch recht mageren Boden, dessen Qualität im Laufe der Jahre ständig verbessert werden soll. Dazu verwendet er vorzugsweise so genannten Kompost-Tee, einen mit Wasser verdünnten Extrakt aus Komposthaufen, mit dem den Pflanzen Nährstoff zugeführt wird.
Mit dem permanenten Humusaufbau wird auch CO2 im Boden gebunden, ein Umstand, den besonders Ministerin Klöckner hervorhob. Laut des neuen Klimaschutzgesetzes werde nicht zuletzt der gezielte Aufbau von Humus gefördert, denn dies sei ein eminent wichtiger Beitrag, um wirksam CO2 zu binden, meinte sie. Diese Art des nachhaltigen Wirtschaftens sei vorbildlich, wertete Landrätin Dickes. „Daher bin ich stolz und glücklich, dass es solch eine Trüffelplantage bei uns im Landkreis gibt“, betonte sie. Diese in der Region einmalige Anlage könnte tatsächlich ein wegweisendes Pilotprojekt für Tourismus und Landwirtschaft darstellen, meinte Job von Nell.
Sollten die Trüffel wie geplant gedeihen, wäre die Plantage ein wirklich lohnendes Unterfangen, denn in der Gastronomie werden Trüffel sehr geschätzt. Job von Nell zeigte sich optimistisch, dass er auf seinem im Vorjahr angelegten Feld in spätestens sechs Jahren rund 120 Kilogramm der wertvollen Trüffel pro Saison ernten kann. In diesem Fall würde sich seine Investition auszahlen. Abhängig von ihrer jeweiligen Güte, erzielen die edlen Burgunder-Trüffel aktuell Marktpreise zwischen 500 und 1000 Euro pro Kilo. spg