Festlicher hätte der Abschiedsgottesdienst von Pfarrer Volker Dressel gar nicht sein können, und schon gar nicht der Besuch: Die evangelische Kirche war bis auf den letzten Platz besetzt, als das Presbyterium und die Superintendentin Astrid Peekhaus Pfarrer Dressel in die Kirche führten. Nach 23 Dienstjahren verlässt der 59-jährige Volker Dressel die Kirchengemeinde Kirn und tritt am 1. August seinen Dienst bei der Kreuznacher Diakonie an. „Die Pfarrstelle in Kirn wird neu ausgeschrieben und wird somit segensreich fortgeführt. Man rechnet aber erst ab 2026 damit“, informierte Michael Heck, Vorsitzender des Presbyteriums. Der Gottesdienst wurde mitgestaltet von der Combo (Leitung Petra Franzmann), dem evangelischen Kirchenchor (Leitung Michael Brachetti) und den Kindern der evangelischen Kindertagesstätte Kirn.
Ein schmerzhaftes „Loslassen“
„Nach 23 Jahren Pfarramt in Kirn möchte ich mich nochmal verändern und trete eine Pfarrstelle in der Kreuznacher Diakonie an. Das heißt, ich werde nach Bad Kreuznach ziehen“, so heißt es im neuesten Gemeindebrief. „Für uns als Familie Dressel war die Kleinstadt Kirn ein Segen. Auch unsere drei Kinder sind hier an der Nahe gut aufgewachsen. Ich freue mich auf die neue Herausforderung, obgleich ich auch ein wenig traurig bin, was ich hier in Kirn alles loslassen muss.“
„Gemeinschaft tut gut“ lautete das Motto des Gottesdienstes. „Gemeinschaft tut gut, kann aber auch anstrengend sein“, stellte Volker Dressel im Laufe des Gottesdienstes fest. „Eine lebendige Gemeinschaft ist ein Gewinn für die Menschen“, stellte er weiter fest und nannte einige Beispiele der lebendigen Gemeinschaft seiner Zeit in Kirn, „wo ich immer ein Pfarrer aus Fleisch und Blut war“.
Zuhause für eine ganze Familie
„Lieber Volker Dressel, du hast deinen Dienst hier in Kirn begonnen, heute verabschieden wir dich aus diesem Dienst, und ich sehe, dass es viele heute mit schwerem Herzen tun, aber auch mit herzlichen Segenswünschen. Lange Jahre warst du hier zuhause, mit deiner Familie hattet ihr hier eure Heimat gefunden. Nach den auch privaten Veränderungen ist für dich die Zeit gekommen, zu neuen Ufern aufzubrechen, und da ist ein Schritt der heutige Abschied. Für mich ist es nicht ganz so schwer, denn du bleibst ja Pfarrer in unserem Kirchenkreis, für die Gemeinde hier ist es etwas anderes. Sie nimmt Abschied“, sagte die Superintendentin Astrid Peekhaus in ihrer Verabschiedung. „Ich danke dir für deinen Dienst hier in Kirn, du hast die Gemeinde geprägt, für dein Engagement, dein Mitdenken und Mithandeln. Den weiteren Weg stellen wir unter Gottes Segen, er bleibt an deiner Seite, wo er immer gewesen ist. Wir danken ihm dafür, dassdu in seinem Namen wirken kannst.“
Im Schlusslied eines schönen Gottesdienstes hieß es: „Und so geh nun deinen Weg ohne Angst und voll Vertrau’n, dass du nicht alleine gehst, darauf kannst du bau’n“. Im Anschluss wurde im evangelischen Gemeindehaus weiter gefeiert, nach dem Mittagessen mit Musik, Gesang und vielen Grußworten.