Nach der doch saftigen Erhöhung der Kosten für einen Anwohnerparkausweis in Bad Kreuznach zum 1. März 2024, ist das Interesse daran spürbar zurückgegangen. Aber: Im Bemessungszeitraum (Ende 2023 und Ende März 2025) konnte sich die Stadt über Mehreinnahmen von 108.896 Euro freuen. Das geht aus Zahlen hervor, die Ordnungsdezernent Markus Schlosser mitteilt.
Die Gebühr für Anwohnerparken in Bad Kreuznach wurde seinerzeit versechsfacht. Vor der Erhöhung kostete ein Ausweis pro Jahr 31,50 Euro, nun sind dafür 180 Euro fällig. Bad Kreuznach folgte damit einer Vielzahl anderer Kommunen in Rheinland-Pfalz und erhöhte den Betrag kräftig. Möglich war das, weil die Obergrenze juristisch gefallen war. Eine Gebühr von 360 Euro pro Jahr wird vom Bundesverwaltungsgericht als nicht problematisch angesehen.
Verhältnis Parkplätze pro Einwohner hat sich verbessert
Bad Kreuznach konnte dadurch zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Durch die höheren Gebühren die Einnahmen steigern und, nicht weniger wichtig, den Parkdruck in einigen Vierteln reduzieren, weil ein teurerer Parkausweis die Nachfrage reduziert. Und in einigen Gebieten gab und gibt es weiterhin deutlich mehr Ausweise als Parkplätze.
Unter der alten Gebühr waren es noch 1103 Ausweise, die herausgegeben wurden. An Einnahmen generierte man damit 34.745 Euro. Nun sind es 798 Ausweise (also rund 28 Prozent weniger), die aber 143.640 Euro in die Kasse spülen. Dementsprechend hat sich auch das Verhältnis von Parkausweis pro Parkplatz verbessert. Kamen vor der Erhöhung auf einen Parkplatz 1,37 Ausweisinhaber, sind es jetzt bloß 0,93. Das bedeutet: Um 100 Parkplätze „streiten“ sich nun nur noch 93 Ausweisinhaber.

Den stärksten Rückgang bei der Ausgabe der Ausweise ist im Parkgebiet „BME 2“ (Stadtteil Bad Münster am Stein-Ebernburg, Ortsteil Ebernburg mit den Straßen Burgstraße, Turmstraße, Franz-von- Sickingen-Straße, Ulrich-von-Hutten-Straße, Triftstraße, Beinde). Dort hat sich die Nachfrage von 30 auf 14 Ausweise mehr als halbiert.
Ebenso spürbar ist der Rückgang im Gebiet „Neustadt 2“ (zwischen Mannheimer Str. und Wilhelmstaße/Wilhelmbrücke, und von der Hochstraße bis Magister-Faust-Gasse) zu verzeichnen. Hier ist die Nachfrage um 45 Prozent gesunken, statt der bekannten 73 Ausweise sind es nun noch 40 – Stellplätze gibt es dort aber bloß 24. Wo parken die Menschen nun also? Entweder parken sie wild oder auf eigens angemieteten Parkplätzen in Tiefgaragen. Ebenfalls denkbar: Die Ausweise waren nur optional dazu gebucht, weil sie eben so günstig waren, obwohl man eigentlich über einen eigenen Parkplatz verfügt.
Erstmals mehr Parkplätze mal Ausweise im Kurgebiet
Viel weniger Ausweise wurden auch in den Parkzonen „Kurgebiet“ (Kurhausstraße, Dr.-Alfons-Gamp-Straße, Dr. Karl-Aschoff-Straße, Kaiser-Wilhelm-Straße, Friedrichstraße, Weinkauffstraße und Oranienstaße (zwischen Kaiser-Wilhelm- und Salinenstraße, hier ging die Zahl von 107 auf 66 herunter), „Baumviertel“ (Finkenweg, Baumstraße, Helenenstraße, Heinrichstraße, Philippstraße, Albrechtstraße, Forstmeister- Gräff-Straße, Gartenbrunnenstraße, Oranienstraße (zwischen Heinrichstraße und Salinenstraße, vormals waren es hier 176 Parkausweise, nun sind nur noch 116) und im Bereich der oberen Mannheimer Straße (Goethestraße, Pestalozzistraße, Röntgenstraße (zwischen Waldemarstraße bis Mannheimer Straße), Sigismundstraße, Waldemarstraße (zwischen Ringstraße und Bühler Weg ist ein Rückgang von 86 auf 57 ausgestellte Ausweise festzuhalten).
Die geringste Veränderung hat die Tarifanpassung im Stadtteil Bad Münster am Stein in der Parkzone „BME 1“ (Mozartstraße und Schäferstraße) gebracht. Hier sind es bloß zwei Parkausweise weniger geworden (von 19 auf 17). Hier gibt es in toto 23 Parkplätze für Anwohner.