Der Grund: Die Stimmzettel der Wähler stimmten nicht mit dem im Erfassungssystem hinterlegten Stimmzettel überein. Die Reihenfolge von zweien der sechs Parteien, die zur Wahl standen, war im Programm gegenüber dem Stimmzettel vertauscht.
Nach Angaben von VG-Büroleiterin Simone Schmidt sollte der Verbandsgemeinderat daher erst am Montag ausgezählt werden. Zuvor müsse das Erfassungsprogramm entsprechend korrigiert werden. Geplant war ursprünglich, dass die Wahlhelfer noch am Sonntagabend mit allen Auszählungen fertig werden. Nun müssen am heutigen Montag alle Verwaltungsmitarbeiter ran und die Ergebnisse der Stimmzettel ins System eingeben. Die Stimmzettel wurden dafür zentral nach Bad Sobernheim ins Rathaus gebracht.
Verwechslungsgefahr zu groß
Nach Angaben von Verbandsgemeindebürgermeister Uwe Engelmann ist diese Panne „zwar ärgerlich, aber nicht schlimm“. Andere Verbandsgemeinden hätten von Anfang an geplant, auch noch den Montag über auszuzählen. Er betont, die Entscheidung zum Erfassungsstopp sei aus Sicherheitsgründen getroffen worden. Die Gefahr sei zu groß gewesen, dass es wegen der abweichenden Reihenfolge der beiden Listen bei der Eingabe zu Fehlern oder Verwechslungen hätte kommen können.
Klemmendes Schloss verzögert Start in Wahltag
In Meisenheim hatte der Wahltag schon am Morgen im Wahllokal VG-Verwaltungsgebäude am Obertor mit einer Verzögerung begonnen. Grund: Trotz Schlüssel konnte Wahlleiter Eugen Krax die Tür zum Gebäude nicht öffnen. Irgend etwas klemmte wohl. Die Wahlhelfer und erste Bürger, die wählen wollten, standen vor verschlossener Tür. Glücklicherweise war mit der Verwaltungsmitarbeiterin Carina Saur eine kompetente Ansprechpartnerin vor Ort. Sie öffnete die Tür – Krax und das Wahlhelferteam samt Wähler konnten aufatmen.
Gegen Mittag war der Andrang im Verwaltungsgebäude am Obertor groß und Warten angesagt. Nachdem Wahlhelfer Bernd Gaulke zwei weitere Wahlkabinen in einer Ecke des Hauses gefunden und aufgestellt hatte, sodass fünf Wähler gleichzeitig ihre Kreuze machen konnten, entspannte sich die Situation etwas. Von 1151 Wahlberechtigten aus diesem Bezirk hatten 430 Briefwahl beantragt, was 37,36 Prozent und somit mehr als einem Drittel entspricht.
Briefwahlunterlagen auf Irrwegen
Auch im Meisenheimer Wahllokal Rathaushalle wusste man sich zu helfen: Dort standen die Wähler teilweise bis auf die Untergasse in einer Schlange an. Daraufhin bauten die Wahlhelfer aus den vorhandenen Stellwänden eine weitere Wahlkabine, damit sich die Wartezeiten verkürzen. Kurz nach 18 Uhr brachte Jörg Brandenberg von der Verbandsgemeindeverwaltung einen Stapel Briefwahlunterlagen, die versehentlich in Bad Kreuznach gelandet waren, ins Rathaus Meisenheim und in weitere Gemeinden der VG Nahe-Glan. Die Wahlbriefe mussten dann noch alle geöffnet und in die verschiedenen Wahlurnen verteilt werden. sjs/kx