Wegen der Baustelle wird die Autospur auf den Radweg geleitet, der Radweg durch eine Barke gesperrt. Für Otto ist das eine „absolute Katastrophe“. Am 19. Juni hat sie deshalb den Ordnungsamtsdezernenten Markus Schlosser auf das Problem aufmerksam gemacht. Ihre Intervention brachte aber keinen Erfolg, wie aus dem E-Mail-Verkehr zwischen ihr und dem Stadtbeigeordneten hervorgeht.
„Warum wird die aufgrund der Baustelle einfädelnde Spur als Verkehr bevorrechtigt? Wo können Radfahrer in die Spur wechseln?“, schildert sie das Problem. Zusätzlich erschwert werde dies durch die dort aufgeklebten Abstandshalter, die von Radfahrern nur schwer zu überfahren sind. „Es gibt für den Fahrradverkehr keine Möglichkeit, in den fließenden Verkehr einzufahren. Und dies am Berg“, kritisiert Otto weiter.
Radfahrer sollten Vorrang bekommen
Der Radverkehr bestehe aus Rennrädern, Fahrrädern mit und ohne und E-Antrieb, Lastenfahrräder, Rädern mit Lastenanhängern und Rädern mit Kinderanhängern. Die Radfahrer selbst sind Kinder, junge und alte Menschen. In diesem Bereich würde die Mannheimer Straße zudem von vielen E-Rollstuhlfahrern genutzt, da der Radweg barrierefreier ist als der Fußweg. Auch auf die Baustelle werde nicht rechtzeitig hingewiesen. Als Lösung schlägt Otto vor, dass der Fahrradverkehr bevorrechtigt auf dem Radweg verbleibt. Rechtzeitig vor der Verengung werde auf die Gefahr hingewiesen, Autofahrer müssten dann eventuell ihre Geschwindigkeit reduzieren und sich nachrangig einfädeln.
Zur Situation für Radfahrer, die die Mannheimer Straße in Richtung Stadtzentrum herunterfahren, regt sie folgende Regelung an: Für den Radverkehr wird frühzeitig auf die Sperrung hingewiesen und eine Umleitung eingerichtet. Ortsunkundige, Radfahrer, zum Beispiel mit Hänger aller Art, Lastenfahrräder und andere könnten die Engstelle so umfahren.
“Eine absolute Katastrophe"
Als sie nach einer Woche von der Verwaltung nichts gehört hatte, hakte sie nach und schrieb: „Ich bin auch nicht die erste Person, die dies bei der Verwaltung meldet. Ich habe bis jetzt nichts gehört oder eine Mail erhalten. Die Baustelle ist nach wie vor eine absolute Katastrophe für alle, die Fahrrad fahren oder sich mit einem Rollstuhl die Mannheimer Straße hoch bewegen. Ein Wechsel auf die Fahrbahn, wie mit stadteigenen, selbst gebastelten Schildern angezeigt, ist dort aufgrund der Schwellen nicht möglich. Hier wird wissentlich der Fahrradverkehr gefährdet und blockiert“, so Stephanie Otto.
Dezernent Schlosser: Nie optimale Bedingungen
Schlossers Antwort spricht Bände: Nach der Pensionierung von Herrn Beiser müsse eine Mitarbeiterin „den Job für zwei machen, da für ihre alte Stelle noch keine Nachfolge gefunden wurde. Und wir haben in der Stadt noch viele andere Baustellen. Ich habe mir die Sache vor Ort auch angesehen. Das sind nie optimale Bedingungen bei der dann zu ändernden Verkehrsführung. Aber die Baustelle sollte auch zeitnah beseitigt sein.“