Diakonie organisiert Kinder- und Jugendhilfe neu
Organisation wird angepasst: Inklusive Angebote der Kreuznacher Diakonie nicht mehr separater Geschäftsbereich
Die Kinder-, Jugend- und Familienhilfe begleitet und fördert junge Menschen bei ihren Schritten in die Selbstständigkeit. Foto: Stiftung Kreuznacher Diakonie
Stiftung kreuznacher diakonie

Seit Sommer 2021 regelt das Kinder- und Jugendstärkungsgesetz (KJSG) den Alltag in der Kinder- und Jugendhilfe neu und entwickelt sie inklusiv weiter.

Künftig wird sie für alle Kinder und Jugendlichen – egal ob mit oder ohne Behinderungen – zuständig sein. „Als Träger von Einrichtungen der Behindertenhilfe und der Kinder- und Jugendhilfe sind wir in beiden Bereichen gut aufgestellt und haben bisher schon kooperiert. Mit dem Jahreswechsel vollziehen wir das auch in der Organisationsstruktur“, erklärt die zuständige Geschäftsbereichsleiterin der Stiftung Kreuznacher Diakonie, Jennifer Möllers.

Hilfsangebote installiert

In den Kreisen Bad Kreuznach, Birkenfeld, Mainz-Bingen sowie im Lahn-Dill-Kreis (Hessen) hat die Stiftung Hilfsangebote installiert. Ein integrativer Kindergarten in Bad Kreuznach gehört ebenso dazu wie der Inklusionsfachdienst, diverse Tagesgruppen in Bad Kreuznach und Rechtenbach sowie die Schulsozialarbeit und Schülerhilfen im Kreis Birkenfeld und im Lahn-Dill-Kreis.

Die Bethesda-Schule in Bad Kreuznach, eine Förderschule mit Schwerpunkt motorische Entwicklung, sowie die Bodelschwingh-Schule in Meisenheim, Förderschule mit Schwerpunkt ganzheitliche und motorische Entwicklung, sind künftig auch bei der Jugendhilfe angesiedelt, die zudem vielfältige Wohngruppen für Kinder, Jugendliche, junge Erwachsene und Eltern mit kleinen Kindern in Meisenheim, Niederwörresbach, Fischbach, Kirn, Bad Kreuznach und Rechtenbach anbietet.

Nicht nur die Klienten profitieren von der Neuaufstellung, auch für die Mitarbeiter wird das Arbeitsfeld attraktiver. „Insgesamt sind nun vielfältigere Entwicklungs- und Karrieremöglichkeiten für die pädagogischen Fachkräfte gegeben“, unterstreicht Jennifer Möllers, die Nachwuchskräfte gerne fördert.

Die Stiftung Kreuznacher Diakonie hat in den vergangenen Monaten die interne Organisation und zahlreiche Arbeitsprozesse neu strukturiert. Damit wechselte der Kinder- und Jugendbereich aus der Behindertenhilfe zum 1. Januar 2023 in den Geschäftsbereich Kinder-, Jugend-, Familienhilfe/Wohnungslosenhilfe.

Zwei Rechtsbereiche

Bislang umfassten zwei unterschiedliche Rechtsbereiche den Bedarf von Kindern, Jugendlichen und ihren Familien. Im Falle einer Behinderung griff die sogenannte Eingliederungshilfe. Lag keine Behinderung vor, konnten sich Betroffene bei Bedarf an die Jugendämter wenden. Beide Leistungsbereiche fasst das neue Gesetz bis 2028 sukzessive in der Jugendhilfe zusammen. „Die Jugendhilfe hat in der Stiftung Kreuznacher Diakonie eine lange Tradition“, berichtet Möllers.

Die Einrichtungen in Niederwörresbach und in Rechtenbach, die beide Mitte des 19. Jahrhunderts in Zeiten großer Not entstanden, gehören deutschlandweit zu den Ältesten ihrer Art. red

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