Zukunftstag in Kreuznach
Omas for Future hätten gern Offizielle gesehen
Die Omas for Future sorgten am vergangenen Wochenende für einen vollen Kornmarkt, doch eine Würdigung des Engagements durch Offizielle blieb aus.
Nürnberg Josef. Josef Nürnberg

Die fehlende Präsenz offizieller Vertreter der Stadt am Zukunftstag der „Omas for Future“ auf dem Kornmarkt sorgte für Enttäuschung. Man würde sich etwas mehr Würdigung des Engagements wünschen, so Hans-Peter Müller.

Keinesfalls wollen die „Omas (und Opas) for Future“ als Nörgler gegenüber den Stadtoberen wahrgenommen werden, das betont Hans-Peter Müller als Ansprechpartner und Organisator des „Zukunftstags“, der vergangenes Wochenende auf dem Kornmarkt stattfand und für einen vollen Platz sorgte.

Was vermisst wurde, das waren offizielle Vertreter der Stadt, die wenigstens mal das Engagement der Bürger würdigten – ein wenig Schulterklopfen. Müller betont, dass man der Stadt natürlich dankbar sei: Den Kornmarkt bekomme man umsonst zur Verfügung gestellt, und Strom und Wasser zahle man auch nicht. Das wisse man zu schätzen, ebenso die Tatsache, dass dieses Jahr die Toiletten zugänglich waren – das war im vergangenen Jahr noch anders, und das hatte für Beschwerden unter Teilnehmern gesorgt.

„Wir hätten uns gefreut, einen der Stadt bei uns zu sehen, wir sind schon etwas enttäuscht.“
Hans-Peter Müller, Omas for Future

Doch Müller räumt ein: „Wir hätten uns gefreut, einen der Stadt bei uns zu sehen, wir sind schon etwas enttäuscht.“ Man habe Oberbürgermeister Emanuel Letz eingeladen, aber der habe wegen anderer Termine abgesagt. Das bestätigt die Stadt auf Anfrage: „Leider war es Herrn Letz aufgrund mehrerer parallel liegender Termine an diesem Tag nicht möglich, persönlich an der Veranstaltung teilzunehmen.“ Die Stadt sei aber durch Klimaschutzmanager Rudolf Rohrbacher vertreten gewesen, „der als kompetenter Ansprechpartner zur Verfügung stand“. Das bestätigt Hans-Peter Müller, aber er fügt auch an, dass „Bürgerbeteiligung“ schließlich Aufgabe des festangestellten Klimaschutzmanagers sei.

Was Müller ärgert: Er habe Landrätin Bettina Dickes gefragt, ob man nicht vor der Kreisverwaltung ein Einladungsplakat postieren könne. Nein, das lasse man nur für eigene Veranstaltungen zu, habe ihm Dickes erklärt, ihn aber auf die Möglichkeit hingewiesen, doch ein kleines Plakat für das Bürgerbüro abzugeben. Auch Dickes habe sich nicht zum Zukunftstag gezeigt. Letz habe vor zwei Jahren noch ein paar Grußworte gesprochen, aber schon im vergangenen Jahr habe er sich nicht mehr blicken lassen.

Zunehmende Politisierung

Was sich hier andeutet, das ist eine zunehmend kritische Wahrnehmung der „Omas“ als politisch agierende Nichtregierungsorganisation (NGO). Was allerdings auch nachvollziehbar ist, denn zum Zukunftstag referierte Omas-Gründerin Cordula Weimann aus ihrem Buch ganz offen mit einer Verurteilung des „kranken Systems und Gesellschaft“ in Deutschland, wie auf der Homepage der Omas zu lesen ist. Nicht jeder will sich politisch vor diesen Karren spannen lassen.

Dünne Präsenz auf Feierabendmarkt

Zur Präsenz von Offiziellen auf dem Feierabendmarkt auf dem Kornmarkt gab es aber auch kritische Stimmen, vermisst wurde OB Letz zur Eröffnung. Doch die Stadt weist darauf hin, dass der OB wegen eines „sehr eng getakteten Terminkalenders“ noch am gleichen Abend vor Ort war, nur eben „etwas später“. Die Eröffnung übernahm der für Wirtschaftsförderung und Kultur zuständige Beigeordnete Markus Schlosser, obwohl er gesundheitlich angeschlagen war. Er wäre auch gerne zum Automobilsalon gegangen, so Schlosser, aber eine starke Erkältung habe ihn ans Bett gebunden.

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