Lauterecken/Meisenheim – Die Zahl der Verkehrsunfälle ist im vergangenen Jahr im Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion (PI) Lauterecken deutlich gestiegen: in der Verbandsgemeinde Meisenheim um 14,1 und in der VG Lauterecken sogar um 29,4 Prozent.
Inspektionsleiter Arno Heeling relativierte die Zahlen in einem Pressegespräch und meinte: „Es wurde kein einziger Todesfall verzeichnet. Da atme ich schon mal durch.„
Der Verkehrsexperte der PI, Erik Hippchen, erläuterte die Statistik. 2012 zählte die Inspektion Lauterecken in der VG Meisenheim 27 Verkehrsunfälle mehr als im Vorjahr, in der VG Lauterecken ein Plus von 82. Zum Zuständigkeitsbereich der PI gehört auch die Verbandsgemeinde Wolfstein. Alle drei VGs zusammen haben eine Steigerung um 20,7 Prozent vorzuweisen. „Die Zunahme ist innerhalb (+19,8 Prozent) und außerhalb (+21,2) geschlossener Ortschaften etwa gleich. Der prozentuale Anstieg liegt deutlich über dem Durchschnittswert der Polizeidirektion Kaiserslautern und des Landes“, stellte Hippchen fest.
Arno Heeling bereitet besonders die Zunahme der Wildunfälle Sorgen. Die PI Lauterecken registrierte die höchste Zahl für ganz Rheinland-Pfalz. „Es wird seit Jahren nach Lösungen gesucht. Wir arbeiten vehement daran„, versicherte Heeling. Zusammen mit Jägern und den Kreisverwaltungen Kusel und Bad Kreuznach hoffen die Polizisten, endlich dem Problem Herr zu werden. Es sind schon Versuchsstrecken eingerichtet, auf denen Möglichkeiten getestet werden, die das Wild abschrecken sollen. Arno Heeling appelliert an alle Autofahrer, aufmerksamer und besonders im waldreichen Nordpfälzer Bergland nicht übermäßig schnell unterwegs zu sein.
Ein weiteres Problemfeld: Das Fahren unter Drogen- und Alkoholeinfluss. Die Polizei hat hier einen Schwerpunkt in Meisenheim ausgemacht. „Sehr offensiv“ will die Lauterecker PI damit umgehen, kündigte Erster Polizeihauptkommissar Heeling an. Die Zahl und die Intensität der Kontrollen in Meisenheim und der näheren Umgebung werde erhöht.
Nicht zufrieden ist Erik Hippchen mit der Aufklärungsrate bei Unfallflucht. In diesem Zusammenhang konstatierte der Polizeihauptkommissar: „Die Verkehrsmoral nimmt immer stärker ab.„ Die Polizisten sollen noch besser geschult werden, um den Unfallflüchtigen auf die Spur zu kommen und die Fälle aufzuklären.
Aus der Gesamtstatistik der PI Lauterecken geht auch hervor, dass trotz stark gestiegener Unfallzahlen weniger Verkehrsteilnehmer verletzt wurden als im Jahr 2011. Die Anzahl der Schwerverletzten sank um vier auf 19. Hingegen musste die Polizei drei Leichtverletzte mehr feststellen. „Erfreulich niedrig“ ist die Zahl der „Kinder-Verkehrsunfälle„, die von acht auf zwei zurückging. Nach einem Absinken der Verkehrsunfälle mit Senioren im Jahr 2011 auf 79 sind diese 2012 auf 111 angestiegen. Das ist die höchste Zahl im langjährigen Vergleich.
Trotz der negativen Zahlen für 2012 ist sich PI-Chef Arno Heeling sicher: „Hier ist die Welt noch so ein bisschen in Ordnung.“
Von unserem Redakteur Klaus Dietrich