Die Gerüchteküche in sozialen Medien brodelt, was die Notaufnahmen der Kreuznacher Krankenhäuser betrifft. Die Rede ist davon, dass die Notaufnahme des Marienwörth-Hauses in der Mühlenstraße geschlossen werden soll. Auf Anfrage dieser Zeitung erklärt Geschäftsführer Manuel Seidel die Pläne wie folgt: „Es wird keine Schließung geben. Wir planen eine medizinisch sinnvolle Verlagerung mit dem Ziel, mehr Kapazitäten, eine moderne Ausstattung und eine sichere Versorgung für unsere Patientinnen und Patienten zu schaffen. Gleichzeitig möchten wir unsere Mitarbeitenden entlasten, indem wir doppelte Strukturen auflösen.“
Das bedeutet laut Seidel de facto eine Vergrößerung der Notaufnahme: „Die Zentrale Notaufnahme wird auf dem Klinikgelände in der Ringstraße zusammengeführt. Dafür sind größere Umbaumaßnahmen nötig. Mit drei Schockräumen, 22 bis 24 Behandlungsplätzen und einem Überwachungsbereich mit bis zu acht Betten wird diese deutlich größer als die bisherigen beiden Einheiten zusammen. Damit erfüllt die neue ZNA alle gesetzlichen Strukturvorgaben für eine erweiterte Notfallversorgung – ein Qualitätsversprechen an die Bevölkerung.“
Wegen räumlicher Nähe nur eine Notaufnahme vorgesehen
Der Hintergrund: Nach dem Erwerb des ehemaligen Krankenhauses St. Marienwörth durch die Diakonie gelten die beiden Häuser aufgrund ihrer räumlichen Nähe von rund tausend Metern gesetzlich als ein gemeinsames Krankenhaus. Dafür sieht die Vorgabe des Gemeinsamen Bundesausschusses (GBA) nur eine Notaufnahme vor.
Es sei aber klar: Bis die neue, größere Notaufnahme im Diakonie-Bereich fertig ist, bleiben in beiden Häusern Notaufnahmen bestehen. Auch später, wenn die ZNA in der Ringstraße fertiggestellt ist, bleibt eine „Notfalleinheit für bestimmte Patientengruppen“ in der Mühlenstraße.
Der Baubeginn der neuen ZNA ist für Herbst/Winter 2025 vorgesehen. Seidel betont: „Mit den Planungen für die neue Notaufnahme in Bad Kreuznach stellen die Diakonie Kliniken die Weichen für eine der modernsten und zukunftssichersten Notfallversorgungen in Rheinland-Pfalz: Leistungsstark und mit dem Blick auf die bestmögliche Versorgung der Menschen in der Region.“ (weitere Berichte folgen)