Das Bad Sobernheimer Feuerwehrhaus bekommt einen neuen Notstromgenerator. Rund 135.000 Euro soll die Anlage kosten, die auch bei einem langandauernden Stromausfall die Einsatzfähigkeit der in Bad Sobernheim beheimateten Koordinationszentrale und deren Funkabwicklung sicherstellen soll. Zugleich soll der Generator auch die Arbeitsfähigkeit der Bad Sobernheimer Einheit sichern.
Der alte Generator füllt laut Wehrleiter Max Kraushaar einen ganzen Kellerraum des Feuerwehrhauses in der Felkestadt. Das Notstromaggregat sei damals beim Bau des Gebäudes durch die noch offene Decke per Kran in den Keller gehoben worden. Doch inzwischen hat der betagte Generator technische Probleme, die Ersatzteilversorgung sei schwierig, und die Umschaltung klappe ebenfalls nicht mehr richtig.
Daher sei noch unter seinem Wehrleiter-Vorgänger Lothar Treßel die Entscheidung gefallen, den Generator auszutauschen. Dies ist allerdings durch die Einbausituation im Keller technisch anspruchsvoll, schilderte Kraushaar dem Verbandsgemeinderat Nahe-Glan. Deshalb hatte das Ingenieurbüro, das die Ausschreibung betreute, eine Summe von 133.547 Euro für Generator und Einbau geschätzt. Der günstigste Anbieter TNA aus Wasserliesch liegt mit seinem Angebot nur leicht darüber.
Investitionshöhe notwendig?
Mehrere Ratsmitglieder zeigten sich über die Höhe der Investition erstaunt und fragten, ob es keine günstigere Lösung gegeben hätte. Hildegard Krauß (UBL) hätte sich vorstellen können, den Generator an anderer Stelle auf dem Feuerwehrgelände oder auf dem neu gekauften Grundstück von Roberto Design unterzubringen, und nicht wieder im Keller. Denn dies mache den Austausch technisch aufwendig und daher teuer, sagte sie nach der Sitzung.
Bürgermeister Uwe Engelmann (SPD) verwies darauf, dass das beauftragte Ingenieurbüro das Projekt so geplant habe, und das Konzept schon länger vorgelegen habe.
Der neue Generator wird laut Kraushaar wie der alte mit Kraftstoff betrieben. Eine Solarspeicheranlage sei nicht geeignet, die Stromversorgung so dauerhaft aufrechtzuerhalten, wie es in einem Katastrophenfall notwendig sei, erläuterte er. „Daher ist die kraftstoffbetriebene Netzanlage das Non-Plus-Ultra für unsere Zwecke“, betonte er. Letztlich stimmte der Rat bei zwei Enthaltungen für die Anschaffung.
Hauptsatzung regelt Aufwandsentschädigung
Wenn ehrenamtliche Feuerwehrleute besondere Funktionen übernehmen, bekommen sie eine Aufwandsentschädigung. Die Hauptsatzung der Verbandsgemeinde, die das regelt, hat die Verbandsgemeinde Nahe-Glan nun geändert. Allerdings, so berichtete der neue hauptamtliche VG-Wehrleiter Max Kraushaar in der Sitzung des VG-Rats, ändert sich dadurch an der Höhe der Entschädigung nicht viel. „Bei den meisten sind es ein oder zwei Euro pro Monat mehr oder weniger“, der stellvertretende Wehrleiter bekommt etwa zehn Euro mehr.

Feuerwehren in VG Nahe-Glan waren 2024 stark gefordert
Die Freiwilligen Feuerwehren in der Verbandsgemeinde Nahe-Glan waren 2024 stärker gefordert als in früheren Jahren. Von tödlichen Verkehrsunfällen bis zu Fehlalarmen durch Brandmeldeanlagen oder Smartphones reichte die Bandbreite.
Die neue Version der Satzung soll künftige Änderungen der Vergütungen durch die Feuerwehrentschädigungsverordnung des Landes in der Praxis leichter umsetzbar machen, erläuterte Kraushaar. Bisher waren dort feste Beträge angegeben, so dass bei jeder Änderung der Rechenaufwand groß war und die Hauptsatzung geändert werden musste. Zuletzt gab es zum Januar 2023 und 2024 Erhöhungen. Künftig sind in der VG-Satzung prozentuale Anteile des Höchstsatzes angegeben, so dies Satzung auch dann passt, wenn sich der vom Land festgelegte Höchstsatz erneut steigt. Aktuell liegt dieser bei 572 Euro.
Prozentual gestaffelte Beträge
Der ehrenamtliche stellvertretende Wehrleiter hat demnach bislang 440 Euro bekommen – nun sollen es 451 Euro sein. Die Summe setzt sich zusammen aus 50 Prozent des Höchstsatzes plus 50 Prozent je Einheit. Alle anderen Funktionsaufgaben sind prozentual nach unten gestaffelt. Dies gilt beispielsweise für die örtlichen Wehrführer, aber auch für Atemschutzgerätewarte, Gefahrstoffgerätewarte, den Digitalfunkwart, für diejenigen, die sich um die IT-Technik oder die Kleidung kümmern.
„So machen es andere Feuerwehren auch“, erläuterte Kraushaar. Der VG-Rat stimmte dem einstimmig bei einer Enthaltung zu.