Planungen gehen jetzt von dreieinhalb Stockwerken aus - Unterrichtsstart startet vermutlich erst 2027/2028
Neue Kreuznacher Grundschule wächst in der Höhe: Unterrichtsstart wohl 2027/2028
Auf dieser Fläche soll die neue Grundschule entstehen. Für die Turnhalle ist der schräg gegenüberliegende heutige Parkplatz zwischen Bösgrunder Weg, Kohlenweg und Rheingrafenstraße vorgesehen.
Harald Gebhardt

Bad Kreuznach. Wenn die Redewendung „Gut Ding will Weile haben“ stimmt, dann muss man sich um die neue, die siebte Grundschule der Stadt wohl keine Sorgen machen. Bis dort aber die ersten Kinder zur Schule gehen, dauert es wohl noch eine Grundschulgeneration, wird es wohl 2027/2028.

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In der jüngsten Sitzung des Schulträgerausschusses gaben Schuldezernent Markus Schlosser und der per Video zugeschaltete Architekt Winfried Dinspel, Projektmanager bei der Derichs und Konertz Projektmanagement GmbH (Köln), die mit den Planungen für den Neubau der Integrativen Grundschule beauftragt ist, einen Überblick über den aktuellen Stand. Neben den schon bekannten Ankündigungen gab es dabei nicht allzu viel Neues zu berichten: Außer dass demnächst erneut Gespräche mit der Aufsichtsdirektion ADD darüber anstehen. Dabei geht es auch um die Förderungszusage. Statt zweigeschossig plus ein Staffelgeschoss plant man nun ein Stockwerk höher, was – als positiver Nebeneffekt – auch die Fläche, die versiegelt werden muss, verringert. „Ich denke, das ist ein positives Ergebnis“, erklärte der neue Stadtbauamtsleiter Eduard Schuckmann dazu. Darin sei man sich im Stadtbauamt einig.

Der Bau in die Höhe hilft auch noch bei einem anderen Punkt: In der Regel wird bei einer dreigeschossigen Grundschule mit Turnhalle von einer Fläche von 10.000 Quadratmetern ausgegangen. Hier, an der Ecke von Bösgrunder Weg, Kohlenweg und Rheingrafenstraße am Bahnübergang, stehen auf den beiden Grundstücken (eines davon ist der Parkplatz) und der Verkehrsfläche nur rund 6500 Quadratmeter zur Verfügung, mit denen man auskommen muss.

Und noch ein Punkt: Aktuell gehen Schlosser und Dinspel davon aus, dass es wohl noch viereinhalb bis fünf Jahre dauern wird, bis die Schule öffnet, das heißt also voraussichtlich 2027/2028 – wenn nichts dazwischen kommt. Dabei ist noch völlig offen, wie es am Kohlenweg verkehrstechnisch irgendwann einmal weitergeht, Stichworte: Ost-West-Verbindung, innerstädtische Entlastungsstraße oder reine Stadtstraße, mit oder ohne Kreisverkehr an der Rheingrafenstraße. Auch die Querung der Bahnlinie muss in einem Verkehrskonzept geklärt werden.

Ende 2022 hatte die Stadt das Areal von der Stiftung Kreuznacher Diakonie gekauft. „Wir kannten die Herausforderungen bei diesem Grundstück“, erklärte Schlosser. Andererseits liege das Grundstück dafür in diesem Schulbezirk zentral. Durch die insgesamt drei Flächen, auf denen die neue Schule entstehen soll, und ihren Zuschnitt mache allein schon die Anlage eines Schulhofes „einen kleineren Bebauungsplan erforderlich“, meint Schuckmann.

Klar machten er und Schlosser aber auch, dass der Neubau der Grundschule Priorität vor einer endgültigen Lösung der Verkehrsproblematik am Kohlenweg hat. Darin waren sie sich auch mit Annette Thiergarten (Bündnis 90/Die Grünen) und Manfred Rapp einig. Der CDU-Fraktionschef meinte, „nicht viel Neues dabei“, kritisiert aber, „wir sind zeitlich hintendran“. „Das Zeitfenster dürfen wir auf keinen Fall aus den Augen verlieren und müssen zügig daran weiterarbeiten.“ Das wollte Schlosser so nicht stehen lassen. „Dass es jetzt so lange gedauert hat, lag am Stadtrat“, spielte er den Ball ins Politikfeld zurück. Denn dieser hat seinerzeit das Grundstück im Gewerbepark Rose als Standort für die neue Grundschule abgelehnt. Schlosser: „Wir mussten dann von vorn anfangen.“

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