Die Liberalen haben die Initiative nicht zuletzt deshalb gestartet, weil sie das Gefühl hatten, die Stadt wolle den Wochenmarkt nicht mehr oder behandele ihn stiefmütterlich. Eine Wahrnehmung, die eine Reihe von Marktbeschicker teilen, wie die Befragung zeigt, und was auch Heidi Rabold, die Vorsitzende des Korn- und Wochenmarktvereins, bestätigte.
Hauptkritikpunkte waren die schlechte Kommunikation mit der Verwaltung, fehlende Ansprechpartner und eine zu geringe Wertschätzung des Markts. So sagten zwar 65 Prozent der Beschicker, sie hätten einen Ansprechpartner bei der Stadtverwaltung, aber auch 35 Prozent gaben an, keinen zu haben. Die Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung bewerteten 54 Prozent als mittelmäßig, 14 Prozent als schlecht und 9 Prozent sogar als sehr schlecht. Ein Ergebnis, dass aus Sicht der Stadt unbefriedigend sein dürfte, wie Emanuel Letz, der die Ergebnisse vorstellte, noch einigermaßen diplomatisch anmerkte. Diese Unzufriedenheit zeigt sich auch an Zahlen: Laut Rabold sind es zurzeit nur noch rund 40 Marktbeschicker. Vor zehn Jahren seien es noch 52 gewesen. Umso mehr habe sie dies gewundert: Sie wisse, dass die Stadt Anfragen von Händlern, den Markt zu beschicken, abgelehnt habe mit der Begründung, es sei kein Platz mehr vorhanden.
Gewünscht werden vonseiten der Wochenmarkthändler vor allem eine bessere Kommunikation und regelmäßige Treffen mit Vertretern der Stadtverwaltung oder dem Marktmeister. Ein Großteil der Marktbeschicker ist auch bereit, sich an Werbungs- und Marketingaktionen zu beteiligen.
„Die FDP will, dass sich der Markt weiterentwickelt und besser wird“, betonte der Kreuznacher FDP-Chef Jürgen Eitel – und das nicht nur wegen der langen Tradition des Markts, sondern auch als wichtiger Wirtschafts- und weicher Standortfaktor für die Stadt und nicht zuletzt als sozialer Treffpunkt. Den Wochenmarkt wieder attraktiver zu machen, dabei sieht Eitel „die Stadt in der Pflicht zu helfen“. Wenn das gelinge, sei der Markt ein Selbstläufer, ist Letz überzeugt. Eitel und Letz setzen dabei vor allem auf den neuen Dezernenten Schlosser. „Er ist ein Freund des Wochenmarkts und hat ein offenes Ohr dafür, den Markt voranzubringen“, erklärte Letz. „Ich vertraue Schlosser, gehe davon aus, dass er das richtig anpackt“, meinte Eitel. Marktmeister Mathias Weyand müsse besser kommunizieren – unter anderem bei der Standplatzvergabe. Für 56 Prozent der Beschicker, die sich an der Umfrage beteiligten, ist diese nachvollziehbar, für 44 Prozent (!) aber nicht.