Bündnis mit neuem Vorstand
Nachhaltige Projekte in der Naheregion realisieren
Der Regionalbündnis-Vorstand mit Rainer Lauf (Mitte) wurde einstimmig bei der JHV auf der Ebernburg gewählt. Links: Geschichtenerzähler Chnutz vom Hopfen. Der langjährige "Finanzminister" Erich Vaupel wurde mit einer "Beziehungskiste" verabschiedet.
Seibert Armin

Nicht nur reden, sondern machen – das bleibt die Devise des Regionalbündnisses Soonwald-Nahe. Dabei will man sich künftig auch verstärkt um das Thema Klimaentwicklung kümmern.

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Neuer Vorstand, erlesene Weine und Speisen, innovative und nachhaltige Projekte – das ist typisch Regionalbündnis Soonwald-Nahe. Bei der Jahreshauptversammlung auf der Ebernburg standen die Regularien mit Neuwahlen zwar oben auf der Themenliste des 550 Mitglieder starken Vereins, doch das war für gut 100 Mitglieder eher Formsache. Rainer Lauf, seit 24 Jahren Vorsitzender, erhielt einstimmig das Vertrauen für eine weitere (womöglich seine letzte) Amtszeit. Der Kinderarzt (66) geht im Juli in Rente und ließ anklingen, die Verjüngung des Vorstands könnte weitergehen. Top-vorbereitet war die Vorstandsneubesetzung, sodass man sich schnell traditionellen Prioritäten der Versammlung widmen konnte: Ideen schmieden, netzwerken, kulinarischen Genüsse und viel Info über Heimat und Region.

Geschichtenerzähler Chnutz vom Hopfen erteilte Heimatkundeunterricht mit Fakten und Sagen über die mittelalterliche Ebernburg, der Herberge der Gerechtigkeit, wo der erste protestantische Gottesdienst in Deutschland abgehalten wurde.
Seibert Armin

Diesmal übernahm das Stadtführer und Geschichtenerzähler Chnutz vom Hopfen, Moderator und Gästeführer, der zuvor 40 Gäste ins nahe Steinskulpturenmuseum führte und dann im Sitzungssaal mit historischen Fakten und Sagen begeisterte. Heimatkunde pur, die professionell in freier Rede allen Zuhörern etwas Neues brachte. Auch regional verwurzelten und gut informierten Regionalbündnis-Mitgliedern waren erstmals im Museum und/oder hatten die Ebernburg teils jahrzehntelang nicht besucht. So ist die Vereinsversammlung stets eine werbewirksame Veranstaltung für potenzielle neue Mitglieder und für die professionellen Programmgestalter. Das Bioweingut Hahnmühle der Familie Linxweiler (14 Hektar Anbaufläche in Mannweiler-Cölln südlichster Nahewein-Betrieb im Alsenztal) verwöhnte mit fünf edlen Tropfen aus Steillagen-Weinbergen. Ihr Anbaugebiet erstreckt sich über 25 Kilometer. Das Restaurant „Freigeist“, wie Linxsweilers Bündnis-Mitglied, überraschte mit raffinierten Kreationen, die in kleinen Schüsseln mundgerecht gereicht wurden. Das Freigeist-Team um Jean-Luc Blumers kocht „old-school“ mit Obst- und Gemüsezutaten aus der Region. Handarbeit wie von der Oma gelernt.

Kulinarische Köstlichkeiten, die das "Freigeist"-Gastroteam" zubereitet hatte, gab es bei der Jahreshauptversammlung.
Seibert Armin

Vorsitzender Lauf gab eine Themenübersicht im Schnelldurchlauf. Das Projekt Schwammregion (im Hinblick auf die herrschende Trockenheit) soll nicht nur Thema für Land- und Forstwirtschaft bleiben, sondern der Öffentlichkeit nachgebracht werden. Die Vorstandsmitglieder Jörn Schultheiß (neuer stellvertretender Vorsitzender) und Norbert Weißmann (Beisitzer) begleiten es wissenschaftlich. 175.000 Euro Zuschüsse sind für das Projekt der drei Partner Hochschule Geisenheim, Naturpark Soonwald und Regionalbündnis zugesagt. Weitere sollen über die Landesstiftung folgen. Die „nachhaltige Region“ geht im Sommer „online“, von Anna Schloss bearbeitet. Da geht es unter anderem um Bildung und Mobilität. Nachhaltig arbeitet die Regionalmarke SooNahe, die in Zusammenarbeit mit Wein- und Tourismusverbänden schlagkräftiger werden soll. Das Regionalbündnis widmet sich intensiv der Klimaentwicklung, beantragt Leaderprojekte. „Wir sind breit aufgestellt, aber es muss auch gemacht werden,“ sagte Rainer Lauf zur weitgefächerten Themenpalette. So ist und bleibt das Bündnismotto: Nicht nur reden, machen!

Eine Soo-Nahe-Beziehungskiste gab es zum Abschied für Erich Vaupel, den langjährigen Regionalbündns-Finanzminister (rechts), von Vorsitzendem Rainer Lauf.
Seibert Armin

Nach dem Kassenbericht des langjährigen „Finanzministers“ Erich Faubel, der mit einer „Beziehungskiste“ nach 15-jähriger Vorstandsarbeit verabschiedet und der Vorstand einstimmig entlastet wurde, gab es bei den Wahlen einige Änderungen. Stellvertreter sind Jörn Schultheiß (Dörrebach) und Nadja Wobbe (Simmertal) für die Beisitzerposten zurückgerückt sind Gerhard Hahn (Allenfeld) und Martina Braß (Klosterkumd). Neuer Kassierer ist Marcel Marquis (Bad Sobernheim), Schriftführerin bleibt Anna Schloss (Staudernheim). Weitere Beisitzer: Carmen Hahn (Feilbingert), Laura Weber (Monzingen), Rita Lanius-Heck (Oberwesel), Achim Kistner (Bad Sobernheim). Kassenprüfer: Bernard Frauenberger (Wildburg) und Michael Veeck (Meddersheim).

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