Kooperation oder Fusion von Diakonie und Marienwörth könnten eine Lösung angesichts der strukturellen und finanziellen Krisen sein
Nach der Insolvenz der Franziskanerbrüder: Was wird aus Bad Kreuznachs Krankenhäusern?
Was wird aus den Einrichtungen der Franziskanerbrüder wie hier dem Krankenhaus Marienwörth? Foto: Josef Nürnberg
Picasa. Josef Nprnberg

Mainz/Bad Kreuznach. Trotz des Schreckens des Insolvenzverfahrens der Franziskanerbrüder vom Heiligen Kreuz und damit auch deren Einrichtungen Krankenhaus St. Marienwörth und Altenheim St. Josef in Bad Kreuznach, Antoniushaus in Bad Münster-Ebernburg sowie Haus Maria Königin in Kirn tun sich an der Nahe neue Möglichkeiten auf.

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Nach Informationen unserer Zeitung hat das Ministerium für Wissenschaft und Gesundheit Rheinland-Pfalz, das von der Insolvenz am Stammsitz der Franziskanerbrüder in Hausen (Wied) kalt überrascht wurde, bereits Gespräche initiiert. Dort soll es natürlich um die Perspektiven in Bad Kreuznach gehen. Es darf vermutet werden, dass die neue Situation als einmalige Chance gesehen wird, die Einträgerlösung in Bad Kreuznach umzusetzen. Diakonie und Franziskanerbrüder könnten beispielsweise eine gemeinsame Krankenhausträgergesellschaft gründen – in Sachen rechtlicher Ausgestaltung gibt es viele Möglichkeiten. Beide Standorte könnten erhalten bleiben und die medizinischen Fachbereiche aufgeteilt werden.

Auf unsere Anfrage hält sich der Vorstand der Stiftung Diakonie zurück. Konkrete gestellte Fragen werden ausdrücklich nicht beantwortet. Es bleibt bei solchen Aussagen: „Änderungen in der Krankenhausfinanzierung führen zwangsläufig zu Änderungen in der Krankenhauslandschaft. Die Stiftung Kreuznacher Diakonie ist ein Komplexträger, dessen Erfahrungen im Bereich Krankenhäuser fest mit der 135-jährigen Gründungsgeschichte verwoben sind.“

Andreas Heinrich, der seit 2022 die Krankenhäuser der Stiftung verantwortet und für 2023 wieder auf schwarze Zahlen der Kliniken in Rheinland-Pfalz verweist, betont: „Ich sehe uns als Stiftung hier weiter gut aufgestellt. Wir haben flexibel und zielgerichtet auf neue gesellschaftliche Entwicklungen reagiert und unsere Angebote überprüft und an die Bedarfe angepasst.“ Jedoch sei auch die Stiftung in der wirtschaftlichen Entwicklung nicht nur von der eigenen Leistungsfähigkeit, sondern von politischen Einflüssen bei der Finanzierung abhängig. Konkret heiße das: „Die Lage der Kliniken in Deutschland ist allgemein stark angespannt. Insbesondere die nicht vollständig refinanzierten Kostensteigerungen (Energie, Sachkosten, Personal) der Jahre 2022 und 2023 haben die wirtschaftliche Situation der Krankenhäuser massiv verschärft.

Im gleichen Zug sehen wir zu geringe Investitionen der Länder in Gebäude, Infrastruktur und moderne Medizintechnik.“ Das Diakonie-Krankenhaus biete derzeit ein breites Spektrum an medizinischen Leistungen auf hohem Niveau an. Im Zuge der Krankenhausreform werden die Leistungen, die ein Krankenhaus zukünftig im Rahmen seines Versorgungsauftrages erbringen darf, immer auch mit der jeweiligen Landesregierung abzustimmen sein. Diese Leistungen sind an bestimmte Kriterien wie Facharztquote, Qualifikationen, apparative Ausstattung gebunden. „Daran haben wir in den letzten Jahren intensiv gearbeitet, so dass wir etwas sicherer in die Zukunft blicken können, wohl wissend, dass die Krankenhausreform auch Auswirkungen auf uns haben wird.“

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