Bauarbeiten an Brückenbögen
Mülltonnen stehen an Bad Kreuznacher Pauluskirche
Aufgrund der Bauarbeiten an den historischen Brückenbögen hat die Stadt Bad Kreuznach an der Pauluskapelle einen Mülltonnenabstellplatz für die Brückenhäuser eingerichtet.
Lena Reuther

Seit mehr als einem Jahr dauern die Bauarbeiten an den Bögen der Alten Nahebrücke an. Solange gibt es auch schon einen alternativen Mülltonnenabstellplatz für die Brückenhäuser. Dass dieser an der Pauluskirche eingerichtet ist, gefällt nicht jedem.

Die Mülltonnen, die seit einiger Zeit am Rücken der Pauluskirche in der Bad Kreuznacher Kurhausstraße stehen, dürften nicht nur Touristen aufgefallen sein. Dabei handelt es sich um die Tonnen der Brückenhäuser, also der Häuser, die sich dort befinden, wo die Kurhausstraße auf die Mannheimer Straße trifft. Grund dafür sind Bauarbeiten an der Alten Nahebrücke, die bereits seit etwas mehr als einem Jahr andauern, berichtet Philipp Geib, Tiefbauamtsleiter der Stadt.

Mariana Ruhl, Vorsitzende des Kreuznacher Altstadtvereins, betitelt den Mülltonnenabstellplatz als „Katastrophe“. Darüber sei man sich auch im Vorstand einig. Der „Schandfleck“ sei nicht schön anzusehen, gerade auch mit Blick auf Touristen, die dort häufig vorbeikommen. „Die Stadt muss sich darum kümmern“, findet sie. Dass die Tonnen mittlerweile von Werbebannern verdeckt werden, findet sie grundsätzlich „besser als vorher“. Allerdings hätte sie es passender gefunden, wenn man auf diesen für die Pauluskirche werben würde.

Hinzu kommt laut Ruhl, dass sie beim Verkehr mit Autos, Fahrradfahren und Fußgängern schon die eine oder andere gefährliche Situation habe beobachten können, etwa weil Fahrradfahrer auf dem Weg nach unten, also Richtung Kurhausstraße, keine richtige Ausweichmöglichkeit mehr haben, findet sie.

Anfang März waren am Zaun noch keine Werbebanner angebracht. Damit hatten Passanten einen freien Blick auf die Mülltonnen.
Marian Ristow

Andreas Röth, Inhaber der Schirmbar, erklärt im Gespräch mit unserer Zeitung, dass der Abstellplatz ursprünglich für etwa drei Monate gedacht war. So sei es mit der Stadt abgesprochen gewesen. Doch die Bauarbeiten gehen „schleppend voran“, sagt er. Daher muss noch immer der Müll an der Pauluskapelle abgestellt werden. Eine richtige Alternative zum derzeitigen Abstellplatz sieht Röth nicht.

Die Sanierung der historischen Brückenbögen von unten gehe „schleppend voran“, so formuliert es auch Philipp Geib. Denn es handele sich um eine sehr komplexe Baumaßnahme. Die Entscheidung für den Standort des Abstellplatzes hat die Stadt Bad Kreuznach getroffen, denn die Stadt verursache die Baumaßnahme, daher musste sie sich auch um einen neuen Abstellplatz für die Mülltonnen kümmern, erklärt er.

Eine Alternative zum aktuellen Mülltonnenabstellplatz habe es nicht gegeben, betont Geib. Denn man könne keinen zu nahe am Mühlenteich einrichten. Auch einen Platz in 300 Meter Entfernung mache keinen Sinn. „Der Abstellplatz muss nahe für die Leute sein“, erläutert er. Ebenso könne man hierfür auch nicht die Parkplätze von Gaststätten nutzen, da die Betreiber Stellplätze nachweisen müssen, daher auf diese angewiesen sind.

Steht das Tor offen, hat man freie Sicht auf die Mülltonnen.
Lena Reuther

Tobias Heinrich, Küster der Pauluskirche, findet: „Ein bisschen Ärgernis ist es schon.“ Allerdings sei der Abstellplatz in den ersten paar Wochen der Baumaßnahme auf der anderen Seite der Kapelle gewesen und damit mehr im Sichtfeld, etwa für Touristen. Nach einem Gespräch mit der Stadt konnte man aber erreichen, dass er auf die andere Seite gewandert ist. „Nun stehen die Tonnen wenigstens hinter der Kapelle“, erklärt er. Der Boden, auf dem der Abstellplatz steht, gehört der Stadt, nicht der Kirche, fügt der Küster hinzu.

„Ganz gut“ sei es, dass mittlerweile Werbebanner am Zaun angebracht sind, so seien die Tonnen etwas verdeckt. Ärgerlich hingegen sei es, dass das Tor teils offen stehe. „Das sieht dann unschön aus“, findet Heinrich.

„Man muss immer Kompromisse machen“, betont der Küster. Er sieht keine bessere Alternative zum aktuellen Standort. Den Abstellplatz etwa bei der Bootsanlegestelle einzurichten, sei „auch nicht besser“. Außerdem hoffe er, dass die Baustelle bald beendet und damit der eingerichtete Mülltonnenabstellplatz wieder abgebaut wird.

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