Fastnacht Hochstetten-Dhaun
Moulin Rouge im Altersheim
Moulin Rouge im Altenheim: Sigrid Brüssel (von links), Marita Buch, Gudrun Gillmann, Brigitte Spreier und Doro Baltes.
Bernd-Harald Hey. Bernd Hey.

Aus dem Dorfnähkästchen plauderte die evangelische Frauenhilfe St. Johannisberg beim bunten Treiben am Faschingsdienstag.

Die Frauenhilfe der evangelischen Kirchengemeinde St. Johannisberg präsentierte sich beim bunten Faschingstreiben zum Kehraus am Veilchen-Dienstag im Friedrich-Schotte-Haus topfit, munter und quietsch-fidel – niemand im Saal, der nicht hübsch kostümiert war. 2028 wollen sie 100-Jähriges feiern.

„Habt ihr de Hubschrauwer uff de Meckebacher Höh´ lande sieh`n, da saß Stargast Wencke Myhre drin“, rief Gudrun Gillmann aus – und flugs eroberte Lisa Schwenk die Bühne mit Playback Gesang vom knallroten Gummiboot, und alle sangen lauthals den Kultschlager mit. Die beiden teilten sich die Moderation und sagten unisono: „Ein tolles Programm, aber viel Arbeit steckt dahinter“.

Zwiegespräche der „Schnawwelschnisser“ und Urgesteine Sigrid Brüssel und Lisa Schwenk wurden gefeiert. „Das Ään unn das Anner“ bilden die 85-jährige Inge Werner („Ään“) und die 74-jährige Gudrun Gillmann – sie waren lokale Sahnehäubchen. Da kamen im Kirner Land und im Dorf alle Kalamitäten und Kuriositäten ans Tageslicht, während „uff de ebsch Seit` in „Heckespatze Hochstädten seit es letscht’ Johr ständig nur uffgebaggert un zugescheppt wird“. Eine Anekdote schöner und hintersinniger als die andere. „Grad so wohr ist de Hans Helmut Döbell wierer Vorsteher. Awwer wenn man de Dokter braucht, ist der net do!“ schrieben sie dem OB ins Stammbuch. Und was sollen die „hässlichen Kasten“ im Ort, wo der Edelhard ein Knöllchen für 30 Euro bekam? Während das „Ään“ Grünschnittabfall oder Blumen favorisierte, wünschte das „Anner“ das Anpflanzen von Cannabis, was in der Frauenhilfe legal geraucht werde, aber: „…mich fräht jo keener“. Das wurde nach jedem Absatz zur Pointe.

Volles Haus am Veilchendienstag
Bernd-Harald Hey. Bernd Hey.
Viel Dorfkolorit: Das Ään und das Anner: Gudrun Gillmann (links) und Inge Werner
Bernd-Harald Hey. Bernd Hey.
„So ein Tag, so wunderschön wie heute!“ sangen alle Mitwirkenden im Finale: Ein grandioses Highlight war zuvor die Nummer „Moulin Rouge im Altersheim“ mit Marita Buch, Doro Baltes, Sigrid Brüssel, Gudrun Gillmann und Brigitte Spreier.
Bernd-Harald Hey. Bernd Hey.
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Und die Kirner? „Die wolle wie de Trump uus de Hellbersch abluchse. Krieh’n die awwer net, da soll ein Hängeseil bis Gehannisbersch gespannt werden“, plaudert sie über den Sykwalk 2.0 aus dem Nähkästchen. Im neuen Baugebiet erwache mit dem Max-Schmeling-Ring Hollywood zu neuem Leben. Beide ließen kein gutes Haar an der Sportplatzbrücke oder den Fotovoltaikanlagen, wo einige für ihr Leben ausgesorgt hätte.

15 Kinder unter Leitung von Dorothea Ganns traten im Pippi-Langstrumpf-Kostüm auf und mussten eine Zugabe geben. Das bunte Programm hatte mit einem Sektempfang begonnen, köstliche Berliner gab’s in der Kaffeepause. Weitere Mitwirkende neben dem fleißigen Helferteam: Die Kulissenschieber Rolf Gillmann und Gerhard Schneberger.

In der Eheberatung ernteten Birgid Schneberger, Brigitte Spreier und Inge Werner Ovationen. Marita Buch berichtete vom Single-Dasein, Liesel Zumbro-Neuberger suchte vergebens den gesunden Menschenverstand und ging auf der Suche nach Frieden in der Welt mit Konsorten wie Trump und Putin hart ins Gericht. Gudrun Gillmann und Brigitte Spreier führten den Sketch vom „Beinkleid“ auf. Gestützt auf einen Rollator berichtete Doro Baltes übers Älterwerden, und Renate Wild gab eine Mitmach-Lehrstunde über chinesische Wörter. Ein grandioses Highlight war zum Abschluss die die Nummer „Moulin Rouge im Altersheim“ mit Marita Buch, Doro Baltes, Sigrid Brüssel, Gudrun Gillmann und Brigitte Spreier. Das begeisterte närrische Auditorium dankte mit Raketen und Gesängen.

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