Maßgeblich für die Veränderungspläne sei Platzmangel. Das jetzige Gebäude mit integrierter Moschee an der Ecke von Mühlen- und Alemannenstraße, das der türkische Arbeiterverein, der sich dann später dem türkischen Religionsnetzwerk Ditib anschloss, seit dem 1980er-Jahren bewohnt, ist zu klein. Die Gemeinde habe aktuell 615 Mitglieder. Auch wegen der Parksituation geben es Konflikte mit der Stadtverwaltung und dem benachbarten Krankenhaus St. Marienwörth. Man habe also vor der Entscheidung gestanden, so erklärte Cihan Sen, Vorsitzender der hiesigen Ditib-Gemeinde und stellvertretender Vorsitzender des Landesverbandes, am Donnerstag bei einer Informations- und Diskussionsveranstaltung, bei der auch die Moscheepläne en Detail vorgestellt wurden, ein großes Gebäude anzukaufen oder eben neu zu bauen.
Man habe diverse Immobilien besichtigt, unter anderem sei der Gemeinde der Sitz des Stadtbauamtes in der Viktoriastraße angeboten worden, und auch das Holz-Gebäude, in der gleichen Straße, habe man sich angesehen. Bei beiden seien aber die Verkehrsprobleme und mangelhafte Parkplatzsituation absehbar gewesen, berichtete Sen den Anwesenden – gerade mal neun Stadträte hatten ihren Weg zur Ditib gefunden (AfD, FWG/Büfep, FDP/Faire Liste und PBK glänzten durch Abwesenheit).
Sen äußerte Selbstkritik. Ihm sei es in der Vergangenheit nicht so gelungen, die Details rund um die Neubaupläne so zu kommunizieren, wie er es eigentlich beabsichtigt hatte. Deswegen wolle man jetzt Transparenz schaffen. Das mit der Kritik überließ man aber nicht Sen allein, von den Gegnern der Moschee waren nur Manfred Rapp und Birgit Ensminger-Busse (beide CDU) erschienen. Und sie fragten dezidiert nach.
Klar wurde: Probleme hat man vor allem mit der Zugehörigkeit der Bad Kreuznacher Moscheegemeinde zu Ditib und deren Zentrale in Köln, die Eigentümer des Grundstücks ist, und der direkten hierarchischen Angliederung an den türkischen Staat. Und damit, dass die Imame in den Ditib-Moscheen ausschließlich auf türkisch predigen.
„Der türkische Arbeiterverein wurde von unseren Großvätern 1969 gegründet – ohne religiöse Zwecke.“ Erst später haben man sich Ditib angeschlossen, auch weil man dringend eine Immobilie benötigt habe, erklärte Sen nochmal die Struktur.
„Ich sehe das als Moschee mit überregionaler Bedeutung an. Wenn man gewusst hätte mit welcher Dimension das geplant wird, hätte man das sicherlich im Vorfeld nochmals anders bewertet“, äußerte sich Manfred Rapp