Neuer Tarifvertrag ab Januar
Mitarbeiter der VG-Werke Nahe-Glan bekommen mehr Geld
Die Beschäftigten der VG-Werke Nahe-Glan dürfen sich über mehr Geld freuen, für sie gilt künftig der Tarifvertrag für Versorgungsbetriebe.
Silke Jungbluth-Sepp

Der Fachkräftemangel hat die VG-Werke Nahe-Glan erreicht. Vor allem bei technischen und versorgungsspezifischen Berufen ist der Arbeitsmarkt eng. Mehr Geld für die Mitarbeiter soll es nun richten. Davon profitieren auch ihre Verwaltungskollegen.   

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Die Mitarbeiter der Verbandsgemeindewerke Nahe-Glan dürfen sich im nächsten Jahr nicht nur auf den Umzug in ihr neues modernes Domizil in der Breitlerstraße freuen, sondern ab 1. Januar 2026 auch auf etwas mehr Geld.

Auch in der Kläranlage Booser Au arbeiten Beschäftigte der VG-Werke Nahe-Glan.
Silke Jungbluth-Sepp. silke Jungbluth-Sepp

Der VG-Rat Nahe-Glan hat entschieden, dass die Werke-Mitarbeiter vom Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst in den Tarifvertrag für Versorgungsbetriebe wechseln. Dieser sei besser auf die Tätigkeiten und Arbeitsbedingungen von Versorgungsbetrieben zugeschnitten, hatte der für die Werke zuständige Beigeordnete Ron Budschat (CDU) zuvor schon im Haupt- und Finanzausschuss und im Werksausschuss ausführlich erläutert. Die Einführung stärke die Attraktivität der VG-Werke als Arbeitgeber, insbesondere vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels in technischen und versorgungsspezifischen Berufen, sagte er. Andere VGs hätten diesen Wechsel lange vollzogen, diese Möglichkeit gebe es schon seit 2002.

Aufschlag für bisherige Beschäftigte

Die Vereinbarung, die nun als Bezirkstarifvertrag noch durch den Kommunalen Arbeitgeberverband mit der Gewerkschaftsseite abgeschlossen werden muss, gilt laut Budschat für neu eingestellte Beschäftigte. Alle die, die schon jetzt bei den Werken arbeiten, sollen übergeleitet werden; sie bekommen zugleich einen Zuschlag, der je nach bisheriger Entgeltgruppe bei zwei bis sechs Prozent liegt. Die unteren Gruppen bekommen den höchsten Aufschlag. Nach zwei Jahren steigen die Mitarbeiter dann in die nächsthöhere reguläre Stufe des neuen Tarifvertrags auf.

Außerdem sieht der Versorger-Tarifvertrag höhere Zulagen und Zuschläge für Schicht- und Wechselschichtarbeit vor. So gibt es beispielsweise 208 Euro für Wechselschichtarbeit, bisher sind es 105 Euro. Bei Arbeitszeit und Urlaubsanspruch ändert sich im Vergleich zum Tarif für den öffetlichen Dienst nichts, bei den Jahressonderzahlungen ist nur ein Mindestbetrag garantiert.

5200 Euro Mehrkosten monatlich

Diese neuen Regelungen gelten für das gesamte Personal, also Betriebs- wie Verwaltungsmitarbeiter. Lediglich diejenigen, deren Aufgaben ausschließlich dem Bäderwesen zugeordnet sind, können nicht übergeleitet werden. Dies betrifft nur das Kassenpersonal. „Der Tarifvertrag gilt nur für Ver- und Entsorgungsbetriebe“, so Budschat.

„Diese Umstellung hat natürlich Auswirkungen auf die Kostenseite der VG-Werke“, so Budschat. Den Haushalt der VG-Werke wird dieser Umstieg demnach mit rund 5200 Euro monatlich an Mehrkosten belasten.

Ist Trennlinie ein Problem?

Die UBL kritisierte, dass dadurch Verwaltungsbeschäftigte der Werke und der VG zwar ähnliche Aufgaben, aber eine unterschiedliche Bezahlung haben werden. Dies führe dazu, dass niemand mehr von den Werken zurück in die VG wechseln werde. „Im technischen Bereich stimme ich dem Tarifvertragswechsel ausdrücklich zu, aber nicht für die Verwaltung“, sagte Jörg Vetter (UBL). Da sehe er Ärger auf die Verantwortlichen zukommen.

Im Stammsitz in der Bad Sobernheimer Poststraße ist neben der Technik auch die Verwaltung der VG-Werke untergebracht.
Silke Jungbluth-Sepp

Eine Trennlinie werde es aber in jedem Fall geben, entgegnete Denis Alt (SPD). Entweder gebe es sie innerhalb der Verwaltungsmitarbeiter oder aber zwischen Technik und Verwaltung, die an der gleichen Sache arbeiten. „Ich vertraue daher mal dem zuständigen Dezernenten, dass der Vorschlag der ist, wo die Schwierigkeiten am kleinsten sind.“

Budschat betonte, man habe entschieden, dass alle, die in einem Haus arbeiten, denselben Tarifvertrag haben sollten, egal in welchem Bereich sie täig sind. Letztlich sah das auch die Ratsmehrheit so, die mit 15 Ja-Stimmen bei vier Gegenstimmen und drei Enthaltungen dem Tarifvertragswechsel für die VG-Werke zustimmte.

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