Warnstreik in Bad Kreuznach
Mit Trillerpfeifen mehr Geld und Freizeit gefordert
"Vorfahrt" auf der Wilhelmstraße hatte gestern morgen nur der Demonstrationszug von Verdi, dessen Mitglieder unter anderem für Lohnerhöhungen in einen eintägigen Warnstreik getreten waren.
Picasa. Josef Nürnberg

Protest mit Trillerpfeifen: Rund 200 Teilnehmer ließen am beim Warnstreik in Bad Kreuznach lautstark keinen Zweifel daran, dass sie die Forderungen der Gewerkschaft Verdi unterstützen.

Rund 200 Streikwillige – Mitarbeiter der Stadtverwaltung, der Sparkasse und auch des Kommunalverkehrs Rhein-Nahe (KRN) – waren dem Aufruf der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi zum ganztägigen Warnstreik am Mittwoch gefolgt und erregten insbesondere bei ihrem Demonstrationszug vom Kornmarkt zum Bahnhof viel Aufmerksamkeit. Nicht zuletzt weil beim Marsch von der Mühlenstraße bis auf Höhe der Kreuzkirche die rechte Fahrspur der Wilhelmstraße Richtung Ochsenbrücke kurzzeitig von der Polizei komplett für den Verkehr gesperrt wurde.

War es am Treffpunkt auf dem Kornmarkt noch relativ ruhig, unterstrichen die Streikenden auf dem Weg zum Bahnhof lautstark mit Trillerpfeifen ihre Forderungen. Keinen Zweifel ließen sie daran, dass sie die Forderungen Verdis unterstützen. Das Angebot der Gewerkschaft sieht eine Entgelterhöhung um acht Prozent, mindestens jedoch 350 Euro sowie höhere Zuschläge für besonders belastende Tätigkeiten vor. Darüber hinaus sollen die Ausbildungsvergütungen und Praktikantenentgelte um 200 Euro monatlich steigen. Um der „hohen Verdichtung der Arbeit“ entgegenzuwirken, verlangt die Gewerkschaft zudem drei zusätzliche freie Tage. Ein „Meine-Zeit-Konto“ soll laut Verdi mehr Zeitsouveränität und Flexibilität bieten.

Das Angebot der Gewerkschaft liegt auf dem Tisch der Arbeitgeber. „Die hatten in der ersten Verhandlungsrunde nicht einmal ein Angebot unterbreitet“, ärgert sich Fabian Gödeke, Verdi-Bezirksgeschäftsführer Mittelrhein. Daher geht er davon aus, dass die Streikbereitschaft nicht nachlassen wird. Auch Katharina Degener, Erzieherin in der Kita Jungstraße in Bad Kreuznach ist fest entschlossen, für die Forderungen Verdis zu kämpfen. „Die Forderungen sind nicht nur berechtigt, sondern sie dienen dazu, dass der Beruf der Erzieherin auch wieder finanziell attraktiv wird, was den Kindern zugute kommt“, sagte sie. Für die Kinder gab es gestern in ihrer Kita eine Notbetreuung. Hinter den Forderungen steht auch Philipp Bauer von den Abwasserbetrieben in Bad Kreuznach.

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